Julián Castro will erster hispanischer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden (Bild: Gage Skidmore / flickr)
Der Demokratische US-Präsidentschaftskandidat Julián Castro hat am Montag Asylbewerber, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder einer Behinderung in ihren Heimatländern verfolgt worden sind, über die mexikanisch-amerikanische Grenze eskortiert. Die Gruppe bestand aus einem Dutzend Personen, die eine Brücke zwischen dem mexikanischen Matamoros und dem texanischen Brownsville überquerten.
Die medienwirksame Aktion hatte keinen Erfolg: Noch am selben Tag, an dem die Geflüchteten in den USA angekommen waren, wurden sie wieder nach Mexiko zurückgeschickt. Grund ist die "Bleibt in Mexiko"-Politik von US-Präsident Donald Trump.
Zu den Geflüchteten gehörten acht schwule und lesbische Personen, die aus Kuba, Guatemala und Honduras stammen, sowie eine gehörlose Salvadorianerin, die mit drei Verwandten geflohen war. Alle Flüchtlinge berichteten über erhebliche Diskriminierung in ihren Heimatländern. Ein 35-jähriger Mann aus Kuba berichtete etwa über ständige Diskriminierung auf der diktatorisch regierten Insel – er habe unter anderem seinen Job als Universitätsprofessor verloren, nachdem seine Homosexualität publik geworden sei.
Alle homosexuellen Asylbewerber erzählten außerdem, dass sie in Mexiko wegen ihrer sexuellen Orientierung bedroht und eingeschüchtert worden seien. Eine 27-jährige lesbische Hondurianerin berichtete etwa davon, wie ihr ein Fremder vor einer Apotheke ohne Vorwarnung ins Gesicht geschlagen habe. Im Flüchtlingscamp vor der Brücke seien sie regelmäßig aus Homophobie beschimpft worden.
Zwar ließen die US-Grenzschützer die Asylbewerber in Begleitung des prominenten Politikers ins Land, sie wurden aber bereits wenige Stunden später – sobald die Journalisten gegangen waren – ohne eine Anhörung wieder nach Mexiko abgeschoben. Castro kritisierte diese Politik auf Twitter scharf: "Laut dem Gesetz sollten diese Migranten eigentlich von der 'Bleibt in Mexiko'-Politik ausgenommen werden, aber die Grenzbehörde hat sich entschieden, das rechtsstaatliche Verfahren zu ignorieren. Das ist ungeheuerlich."
"Besonders gefährdete" Flüchtlinge dürfen eigentlich nicht abgeschoben werden
Eigentlich müssten nach US-Recht "besonders gefährdete Gruppen" von der "Bleibt in Mexiko"-Politik ausgenommen werden. Die Behörden haben aber offenbar entschieden, dass die von Castro über die Brücke gebrachten Menschen nicht dazu gehören. Castro äußerte in Interviews sein Unverständnis darüber: "Diese Mitglieder der LGBTQ-Community wurden verfolgt, Gewalt ausgesetzt und bedroht", sagte der 45-Jährige.
Bürgerrechtler übten ebenfalls scharfe Kritik am Vorgehen der Behörden. Das Texas Civil Rights Project bezeichnete die offiziellen Ausnahmeregelungen etwa als "bloßes Lippenbekenntnis" und erklärte: "Trumps Ziel ist es, diese Grausamkeiten vor unseren Augen zu verstecken."
Castro war von 2009 bis 2014 Bürgermeister der texanischen Stadt San Antonio und anschließend bis 2017 Stadtentwicklungsminister in der Regierung von Präsident Barack Obama. Er wird am Donnerstagabend als einer von neun Kandidaten beim live von CNN übertragenen sogenannten Town Hall Meeting über LGBTI-Themen teilnehmen. Jeder Kandidat hat dann rund eine halbe Stunde Zeit, seine politische Sicht der Dinge darzustellen (queer.de berichtete).
Bereits vor Castro haben andere Demokratische Kandidaten die Grenze zu Mexiko besucht, um auf das Schicksal der Geflüchteten aufmerksam zu machen. Beto O'Rourke traf etwa von den US-Behörden abgewiesene Migranten in der mexikanischen Stadt Juárez. Cory Booker begleitete fünf schwangere Frauen über eine Brücke von Juárez nach El Paso in Texas. (dk)
Ein Satz aus dem Artikel sei allen Kuba- und Putin-Fans hier wie Altvater oder Dramakönigin ins Stammbuch geschrieben:
"Ein 35-jähriger Mann aus Kuba berichtete etwa über ständige Diskriminierung auf der diktatorisch regierten Insel er habe unter anderem seinen Job als Universitätsprofessor verloren, nachdem seine Homosexualität publik geworden sei."
So sieht's real aus in eurem Sozialistenparadies.