Das Viertel am Berliner Nollendorfplatz ist als Regenbogenkiez international bekannt (Bild: Matze A. / flickr)
Mitten im Berliner Regenbogenkiez kam es am frühen Freitagmorgen zu einem Angriff mit mutmaßlich homophobem Hintergrund. Dies meldete die Polizei der Hauptstadt in ihren Onlinemeldungen am Montagmittag.
Der Vorfall ereignete sich demnach in einem nicht näher benannten Lokal in der Eisenacher Straße. Ersten Erkenntnissen zufolge soll sich ein 43-jähriger Mann gegen 3.20 Uhr in der Gaststätte aufgehalten haben, als plötzlich ein Mann auf ihn zukam und ihm unvermittelt ins Gesicht geschlagen haben soll. Dabei soll der Schläger geäußert haben, nicht auf Männer zu stehen. Anschließend entfernte sich der Täter vom Ort.
Der 43-Jährige erlitt laut Polizeibericht Schwellungen im Gesicht. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat – wie bei Hasskriminalität üblich – die weiteren Ermittlungen übernommen. In der Eisenacher Straße befinden sich mehrere Szenekneipen. Nähere Angaben zum mutmaßlichen Angreifer wurden im Polizeibericht nicht gemacht.
Zunahme gemeldeter LGBTI-feindlicher Straftaten
Ebenfalls am Wochenende war ein 24-Jähriger mit homophoben Beleidigungen aus einer Berliner U-Bahn verjagt worden (queer.de berichtete).
Die Polizei der Hauptstadt macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in Polizeimeldungen publik und meldet diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Berlin haben eigene Ansprechpartner für LGBTI.
Vergangenen Monat hat die Bundesregierung in der Antwort auf einen Kleine Anfrage der Linksfraktion bekanntgegeben, dass die Zahl der bundesweit gemeldeten queerfeindlichen Straftaten binnen eines Jahres um 46 Prozent angestiegen ist (queer.de berichtete). Die demokratischen Oppositionsparteien forderten daraufhin die Bundesregierung zum Handeln auf. (cw/pm)
Meine Frage dazu:
Wieviele Alarmzeichen braucht es noch, bis die Politik endlich aus ihrem Dornröschenschlaf aufwacht und aktiv wird?