Der amerikanische Damenhygieneproduktehersteller "Always" hat vergangene Woche in einer Mitteilung an den britischen Trans-Aktivisten Ben Saunders erklärt, dass künftig in Europa nicht mehr das Venussymbol (♀) auf Produkten abgebildet werden würde. Grund dafür sind offenbar Beschwerden von Transmännern, die sich daran störten, dass sie ein Produkt benutzen müssten, in dem das Symbol für Weiblichkeit aufgedruckt sei.
Stein des Anstoßes war dieses Symbol auf "Always"-Binden
"Wir haben Ihnen zugehört und unser Marketingsteam hat eine Lösung gefunden", hieß es in der von Aktivisten veröffentlichten Mitteilung der zu Procter & Gamble (P&G) gehörenden Marke. Ab Dezember werde man eine neue Verpackung ohne das Symbol an die Läden verteilen. Sie würden dann im Januar oder Februar 2020 überall erhältlich sein.
Die Antwort von Procter & Gamble
Procter & Gamble bestätigte gegenüber britischen Medien, dass die Änderungen bis Ende des Jahres durchgeführt werden würden. "Seit über 35 Jahre vertreten wir Mädchen und Frauen und werden das auch weiter tun", heißt es in einer Pressemitteilung. "Wir fühlen uns auch der Vielfalt und Offenheit verpflichtet und wissen, dass sich nicht jede Person, die eine Monatsblutung hat und unser Produkt braucht, als weiblich identifiziert. Darum wollten wir sicherstellen, dass jede Person, die das Produkt braucht, mit 'Always' zufrieden ist."
Proteste von Rechtsaußen
Rechte und rechtsradikale Publikationen haben in Großbritannien und anderen Ländern diese Änderung genutzt, um Stimmung gegen Transpersonen zu machen. "Die Transgender-Lobby zwingt Bindenproduzent 'Always' dazu, das Venus-Logo von seinen Produkten zu entfernen", heißt etwa eine Überschrift im millionenfach verkauften erzkonservativen Boulevardblatt "Daily Mail", das in der Vergangenheit Homosexuelle mit Nazis gleichgesetzt hatte (queer.de berichtete).
Im Boulevardblatt "The Sun" erklärte Transhasserin Lizzie Watson, dass "biologische Frauen", wie cissexuelle Frauen von Transhassern bezeichnet werden, "Always" fortan boykottieren sollten. Nur so könnten die Produzenten sehen, "dass auch echte Frauen Gefühle haben".
Als Reaktion auf verbale Angriffe von Rechtsaußen hat Aktivist Ben Saunders sein Twitter-Profil inzwischen auf Privat umgestellt, so dass es für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich ist. (dk)