Benito Raman steht wegen homophober Äußerungen in der Kritik (Bild: Schalke TV)
Erneut sorgt der belgische Mittelstürmer Benito Raman mit Homophobie für Schlagzeilen: Ein in sozialen Netzwerken aufgetauchtes Video zeigt den 24-jährigen Nationalspieler, wie er auf Flämisch in die Kamera ruft: "Alle boeren zijn homos" (Alle Bauern sind schwul). Dabei hält der Spieler, der im Sommer von Fortuna Düsseldorf zum FC Schalke 04 gewechselt war, den ausgestreckten Mittelfinger in die Kamera.
Das Video war offenbar entstanden, als Raman noch für den belgischen Verein KAA Gent aktiv war, den er 2016 verließ. Es ist unbekannt, wann und unter welchen Umständen das Video aufgenommen wurde. Als "Boeren" bezeichnen Gent-Fans abwertend die Anhänger des Konkurrenten FC Brügge.
Schalke: Auch Raman lebt Werte des Vereins
Nachdem in sozialen Netzwerken heftige Kritik an Schalke 04 aufbrauste, sah sich der nordrhein-westfälische Verein offenbar zu einer Stellungnahme gezwungen. Auf Twitter erklärten die sogenannten Königsblauen am späten Donnerstagnachmittag: "Bei dem im Web kursierenden Video von Benito Raman handelt es sich um eine alte Aufnahme aus Zeiten, als er in Belgien spielte. Er hatte damals die Verantwortung für sein Handeln übernommen, sich entschuldigt & die entsprechenden Sanktionen vollumfänglich akzeptiert." Dem Verein sein "dieses Fehlverhalten" bereits vor Aufnahme der Vertragsverhandlungen bekannt gewesen. "Ebenso wie alle Spieler des FC Schalke 04 weiß Benito Raman um die Werte unseres Vereins und lebt diese."
Berufliche Konsequenzen muss Raman auf Schalke offenbar nicht fürchten. Der Spieler, dessen Marktwert bei zehn Millionen Euro liegen soll, hat sich bislang noch nicht zu dem Video geäußert.
Bereits 2015 war Raman durch Homophobie negativ aufgefallen: Der damalige Gent-Spieler hatte nach einem Heimsieg über das Stadionmikrofon bereits "Alle boeren zijn homos" gesungen (queer.de berichtete). Der Verein entschuldigte sich daraufhin und suspendierte Raman, der sich dann ebenfalls öffentlich entschuldigte – und danach bei Gent weiterspielen durfte.
Letztes Jahr beschuldigten Fans des sächsischen Vereins RB Leipzig Schalker Fans ebenfalls der Homophobie: Demnach sollen bei einem Heimspiel des Red-Bull-Teams Sprechchöre wie "Schwuchteln, haut ab!" oder "schwule Sau" aus der Schalker Fankurve zu hören gewesen sein (queer.de berichtete). (dk)