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Polizeibericht

Berlin: Junge Schwule beleidigt, bespuckt und angegriffen

Nach dem homofeindlichen Angriff in einem Einkaufszentrum nahm die Gruppe die Verfolgung auf und konnte einen mutmaßlichen Täter in einem Bus bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.


Die Berliner Polizei macht mutmaßlich aus Homo- oder Transphobie begangene Taten gezielt publik (Bild: Polizei Berlin / Youtube)

  • 27. Oktober 2019, 13:39h 13 2 Min.

Seit Samstagabend ermittelt der Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin zu einer Beleidigung und drei Körperverletzungen mit homofeindlichem Hintergrund. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, soll den Ermittlungen zufolge ein 18-Jähriger, der mit einer Gruppe junger Schwuler unterwegs war, gegen 18.30 Uhr von einem Mann aus einer anderen Gruppe heraus in einem Einkaufzentrum am Leipziger Platz in Mitte zunächst angerempelt worden sein.

Anschließend soll der Mann den Heranwachsenden aufgrund seiner Homosexualität beschimpft haben. Ein Begleiter des unbekannten Tatverdächtigen, ein wie spätere Ermittlungen ergaben 17-Jähriger, soll dann einem 24-jährigen Bekannten des 18-Jährigen ins Gesicht gespuckt haben. Anschließend flüchtete die Gruppe um die Tatverdächtigen in unterschiedliche Richtungen.

Ein 20-Jähriger aus der Gruppe der Angegriffenen nahm daraufhin die Verfolgung des 17-Jährigen auf, der mit zwei Begleitern in die Wilhelmstraße lief. Dort soll der Jugendliche dem 20-Jährigen mit einer Faust ins Gesicht geschlagen haben. Anschließend stieg der 17-Jährige in einen BVG-Bus. Der Geschlagene machte den Fahrer auf den Tatverdächtigen aufmerksam, so dass der Bus stehen blieb und kurz darauf alarmierte Polizeikräfte den Jugendlichen vorläufig festnehmen konnten.

/ EtwasKon | Auf Twitter berichtete Konstantin Gülden, Mit-Vorstand im Landesjugendring und im Bundesverband Jugendpresse, von dem Vorfall
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Der Jugendliche wurde zur Personalienfeststellung zunächst in ein Polizeigewahrsam gebracht und nach Rücksprache mit seinem Vater im Anschluss entlassen. Wie bei mutmaßlichen Hassvergehen üblich hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt die weiteren Ermittlungen übernommen. Ebenfalls wie üblich machte die Erstmeldung keine weiteren Angaben zu den Beteiligten.

Zweite berichtete Tat vom Sonntag

Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in Polizeimeldungen publik und meldet diese daher regelmäßig und vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit – erst am Sonntag berichtete sie auch von einem Angriff auf einen 42-Jährigen in Niederschönhausen unter homophoben und rassistischen Beleidigungen (queer.de berichtete).

In dieser Woche hatte die Polizei zudem mit Bildern nach zwei Männern gefahndet, die im März eine Gruppe in einer U-Bahn homo- und transfeindlich beschimpft und geschlagen haben sollen (queer.de berichtete). Nach Hinweisen aus der Bevölkerung wurde inzwischen ihre Identität ermittelt. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner für LGBTI. (cw/pm)

-w-

#1 YannickAnonym
  • 27.10.2019, 18:08h
  • Es vergeht kaum ein Tag ohne tätliche Angriffe gegen LGBTI. Was muss noch alles passieren, damit die Politik endlich aufwacht?
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#2 Fascho-WatchAnonym
  • 27.10.2019, 18:27h
  • Antwort auf #1 von Yannick
  • "Was muss noch alles passieren, damit die Politik endlich aufwacht?"

    Die Politiker_innen "wachen" nicht auf, um gegen ihre Klientel vorzugehen. Darauf können wir lange warten.

    Es scheint nötig und überfallig zu sein, Religiöse durch Gerichtsverfahren z.B. wegen Volksverhetzung dazu zu zwingen, ihre menschenrechtsverletzende Hetze einzustellen. Macht und Einfluss der Religiösen muss radikal begrenzt werden.
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#3 GerritAnonym
  • 27.10.2019, 18:36h
  • Wenn es schon in Berlin so viele homo- und transphobe Übergriffe gibt, will ich gar nicht wissen, wie groß das Problem im Rest der Republik ist.

    Grüne und Linke beantragen ja auch immer wieder das deutschlandweit zu erfassen. Aber leider scheitert das ja immer wieder an Union und SPD. Offenbar soll man nicht wissen, wie groß das Problem wirklich ist.
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