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Türkei

19 Personen wegen CSD-Teilnahme angeklagt

In der Türkei geht der Staat derzeit mit aller Macht gegen Oppositionelle vor. In der Hauptstadt sind auch 19 Menschen wegen der Teilnahme an einem Pride-Event vor wenigen Monaten an der Universität angeklagt worden.


LGBTI-Aktivisten in Europa – hier in Prag – zeigen Solidarität mit ihren staatlich verfolgten Brüdern und Schwestern in der Türkei (Bild: Twitter / Marsel Tuğkan)

  • 5. November 2019, 16:10h 14 2 Min.

18 Studierende und ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Technischen Universität des Nahen Ostens in Ankara (METU) müssen sich in der türkischen Hauptstadt vor Gericht verantworten, weil sie am 10. Mai an einem Pride-Event auf dem Uni-Gelände teilgenommen hatten. Das Verfahren soll am kommenden Dienstag (12. November) beginnen.

Die Polizei hatte den neunten Campus-CSD gewalttätig mit Pfefferspray, Gummigeschossen und Tränengas aufgelöst (queer.de berichtete). Der Universitätskanzler hatte den Pride zuvor verboten. Bereits in den Vorjahren hatte er mehrfach LGBTI-Veranstaltungen untersagt, die von den Studenten dennoch friedlich durchgeführt wurden.

Direktlink | In dem Video ist die brutale Reaktion der Polizei auf den Campus-CSD zu sehen
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Staatsanwaltschaft bezeichnet CSD als "rechtswidrige Veranstaltung"

In der Anklageschrift heißt es laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, dass die friedliche Parade eine "rechtswidrige Versammlung" gewesen sei. Allen Angeklagten wird vorgeworfen, "trotz Mahnung nicht auseinandergegangen zu sein". Einige der angeklagten Studierenden gaben an, dass sie nicht am CSD teilgenommen sondern nur zugesehen hätten. Queer Amnesty fordert in einer Briefaktion die Freilassung der Inhaftierten.

In den letzten Jahren hat sich die Lage von LGBTI in der Türkei erheblich verschlechtert. So wurden zuletzt fast alle CSD-Demonstrationen verboten. Queere Aktivisten gingen jedoch trotzdem für ihre Rechte auf die Straße, zuletzt Ende Juni in Istanbul. Die Polizei löste auch diesen CSD mit Gewalt auf (queer.de berichtete). Im August untersagten die Istanbuler Behörden auch ein queeres Sportfest. Das Verbot wurde mit dem Schutz der "öffentlichen Gesundheit, der öffentlichen Ordnung und der öffentlichen Moral" begründet (queer.de berichtete).

Im Oktober hatte ein Istanbuler Gericht zwei Teilnehmer des CSD 2018 wegen Widerstands gegen Beamte bzw. Gefährung der Verkehrssicherheit zu fünf bzw. zweieinhalb Monaten Haft verurteilt. Vier weitere Angeklagte wurden freigesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (dk)

Twitter / PrideInLondon | Der CSD London ruft die türkische Regierung auf, der Verfolgung ein Ende zu setzen

#1 TomDark
  • 05.11.2019, 19:19h
  • Für den Sultan und seine Paladine ist ja auch alles rechtswidrig und terroristisch, was nicht auf deren Linie ist.

    Hinzukommt die hohe Inflation, die Sanktionen und der Streit mit den USA und der Nato. Da müssen natürlich noch ein paar Schuldige mehr gefunden werden, die daran glauben müssen.

    Altbekannte faschistische Strategie.

    "Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich." (Mark Twain)
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#2 DramaQueen24Ehemaliges Profil
  • 06.11.2019, 02:46h
  • Der Dekan hat nun mal das Hausrecht, kann bestimmen, was er auf dem Gelände des Campus erlaubt, und was nicht. So ist nun mal die Gesetzeslage (auch in der BRD wäre das so).
    Ich halte es mit Abraham Lincoln, der sinngemäß sagte, dass man unrechtmäßige Gesetze ändern müsse, man sich aber daran halten soll, so lange sie bestehen.
    Mir ist bewusst, dass es in diesem Thema viele geben wird, die anderer Meinung als ich sind. Und das ist auch gut so!!!
    Denn nur in einer Gesellschaft, wo man sich austauschen kann, kann man unterschiedliche Meinungen haben.
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#3 TyrianAnonym
  • 06.11.2019, 08:26h
  • Antwort auf #2 von DramaQueen24
  • Ganz klar Nein! Man sollte aufstehen, sich gegen diese Gesetzte wehren, alles tun was nötig ist. Menschenrecht bleibt Menschenrecht. Ob man einen Präsidenten der USA zitieren sollte - fraglich und vielleicht etwas Konservativ....
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