Welche Geschichte steckt hinter deinem Drag-Namen?
Der Name Catherrine Leclery kommt von meiner Oma Anna Catharina, der großen Liebe meines Lebens, und von Regina Leclery, einer wunderschönen Frau. Sie ist elegant und High Society.
Erzähle uns von deinem Leben. Seit wann bist du Drag? Hast du Vorbilder? Was fasziniert dich an der Drag-Kunst?
Ich mache Drag jetzt seit 30 Jahren und bin fast jeden Tag in Drag. Inzwischen ist Drag auch mein Job. Mich fasziniert die grenzenlose Fantasie. Meine Vorbilder sind die schwarze Frau, Naomi Campbell, Alcione, Oprah Winfrey, Whitney Houston, Dionne Warwick.
Wer oder was inspiriert dich?
Mich inspiriert, eine starke und elegante Frau zu sein.
Was ändert sich (charakterlich) für dich, wenn du in dein Outfit schlüpfst? Wer bist du vorher, wer dann? Welchen Reiz hat für dich das Spiel mit den Geschlechtern?
Als Mann bin ich sehr zurückhaltend. Aber sobald ich Schminke, Wimpern und Absätze trage, kommt die Diva raus.
Catherrine Leclery ungeschminkt
Welche Rolle spielen die Outfits und das Make-up bei der Verwandlung zur Dragqueen? Sind sie vielleicht gar nicht so wichtig, wie viele denken? Oder doch?
Für mich ist beides sehr wichtig. Kostüme und Make-up müssen einfach passen. Aber sie sind nicht alles. Das Gesamtpaket muss stimmen. Es muss stilvoll sei. Und Stil kann man nicht kaufen – den hast du oder hast du nicht.
Was sagen deine Familie und Freund*Innen zu deiner Kunstfigur?
Sie lieben Catherrine Leclery.
Was macht deutsche Dragqueens im internationalen Vergleich so besonders?
Die Deutschen sind sehr besonders, was die Liebe zur Dragkunst angeht.
Was muss eine "Queen of Drags" deiner Meinung nach alles mitbringen? Und warum hast du den Titel verdient?
Eine "Queen of Drags" muss meiner Meinung nach viele Facetten, einen starken Charakter und Talent mitbringen. Ich verdiene diesen Titel, weil ich genau das mitbringe.
Was ist deine Paradedisziplin als Dragqueen?
Meine Paradedisziplinen als Drag sind Respekt, Dankbarkeit und Ehrgeiz.
Wo siehst du dich als Dragqueen? Einzelkämpfer*in oder Teamplayer*in, Peagant-Queen oder Performer*in? Fun-Girl oder Drag-Aktivist*in?
Meine Dragqueen sehe ich überall. Ich bin nicht limitiert. Ich kann Einzelkämpfer, Teamplayer, Performer, Pageant-Queen. Ich bin nicht limitiert.
Was erwartest du von der Show? Was willst du einbringen, was willst du vielleicht selbst noch lernen?
Wir lernen nie aus. Ich erwarte, in der Show und im Medienbereich viele Sachen zu lernen und möchte Neues ausprobieren.
Was möchtest du den Zuschauer*innen durch die Teilnahme bei "Queen of Drags" zeigen? Welche Message möchtest du ihnen mitgeben?
Dass Dragqueens ganz normale Menschen und tolle, kreative Künstler sind.
Was sollte jeder über Drag(s) wissen?
Dass Dragqueens ganz normale Menschen und fantastische Künstler sind.
Die erste Folge von "Queen of Drags" zeigt ProSieben am Donnerstag, den 14. November zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr.
Na dass sie eben sehr besonders sind.
Und ganz besonders sind sie auch ganz normal. Deshalb wird das auch gleich zweimal als Antwort auf leicht verschiedene Fragen gegeben.
Vielleicht sind deutsche Dragqueens dann also besonders normal? Man weiß es nicht. Und ehrlich gesagt, möchte ich es nach einem Interview mit dieser Antwortqualität auch gar nicht wissen.
Übrigens muss niemand von uns "ganz normal" sein, um akzeptiert zu werden.
"Was wirkliche Toleranz von Scheintoleranz unterscheidet, ist ihr Wissen um das noch Differente und das Akzeptieren des Anderen als Anderen."
Martin Dannecker in Der Homosexuelle und die Homosexualität, 1978