Die Chancen dafür, dass Pete Buttigieg im Januar 2021 mit seinem Ehemann ins Weiße Haus einziehen wird, stehen offenbar besser als noch vor wenigen Wochen (Bild: peteforamerica.com)
Pete Buttigieg führt laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage erstmals das Feld der demokratischen Präsidentschaftsbewerber im Agrar-Staat Iowa an, in dem am 3. Februar 2020 die erste Vorwahl der Oppositionspartei stattfinden wird. Der 37-Jährige erhält laut der Befragung der Monmouth-Universität in West Long Branch (US-Bundesstaat New Jersey) unter möglichen Wählern bei den "Iowa Caucuses" 22 Prozent der Stimmen. Im August hatten nur acht Prozent die Kandidatur des Bürgermeisters aus South Bend (US-Bundesstaat Indiana) unterstützt.
Buttigieg, der sich als Kandidat der Mitte inszeniert, überholte damit nicht nur Ex-Vizepräsident Joe Biden (19 Prozent), sondern auch die unter Parteilinken besonders beliebten Bewerber Elizabeth Warren (18 Prozent) und Bernie Sanders (13 Prozent). Alle anderen Kandidaten erreichten fünf Prozent oder weniger. Allerdings gaben nur etwas mehr als ein Viertel der Befragten an, dass ihre Entscheidung schon feststeht. Zudem fällt Buttigiegs Vorsprung von drei Prozentpunkten unter die von der Universität angegebene Fehlertoleranz von 4,6 Prozentpunkten.
Buttigieg macht Fortschritte in allen Wählergruppen
"Buttigieg wird immer mehr zum Top-Kandidaten in einem sehr großen Feld", sagte Patrick Murray, der Meinungsforschungs-Chef der Monmouth-Universität. "Er hat gerade bei älteren Wählern Punkte gemacht." Seine Wählerschaft sei äußerst vielfältig und lasse sich – anders als bei anderen Kandidaten – nicht auf eine bestimmte Gruppe wie höher Gebildete oder linksorientierte Wähler beschränken.
Zuletzt hatten Berichte in den US-Medien für Unruhe gesorgt, wonach die Buttigieg-Kampagne laut einem internen Memo von vielen schwarzen Wählern abgelehnt werde, weil diese Probleme mit der Homosexualität des Kandidaten hätten. In der Vergangenheit hatten afroamerikanische Wähler, die eher religiös sind als andere Gruppen, auch in größerem Ausmaß die Ehe für alle abgelehnt. Allerdings änderte sich dies, nachdem sich der damalige Präsident Barack Obama 2012 für die Ehe-Öffnung ausgesprochen hatte (queer.de berichtete).
Twitter / PeteButtigieg | Pete Buttigieg gibt sich eher als Politiker der Mitte, vertritt aber auch einige eher "linke" Positionen wie die Abschaffung der in den USA nach wie vor populären Todesstrafe. Damit wirbt er auch unter Afroamerikanern um Wählerstimmen
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Die Vorwahlen in Iowa sind traditionell ein wichtiger Auftakt für die Präsidentschaftsbewerber, die dort Millionen von Dollar ausgeben. Monatelang reisen die Bewerber durch den Bundesstaat, der zwei Mal so groß wie Bayern ist, in dem aber nur drei Millionen Menschen leben. Wer in Iowa zu schlecht abschneidet, verliert oft Sponsoren und muss die Bewerbung abbrechen.
Wettbüros sehen Buttigieg unter den Demokraten inzwischen auf Rang drei – hinter Favoritin Elizabeth Warren und dem zuletzt unter Druck geratenen Joe Biden. Immerhin hat Buttigieg bereits Bernie Sanders überholt, der vor vier Jahren im Vorwahlkampf Hillary Clinton sehr nah gekommen war. (dk)
Er erste offen schwule Präsident der USA wäre schon toll.
Aber vor allem ist wichtig, dass Trump endlich abgelöst wird. Die sollen einfach die Person nehmen, die die besten Chancen gegen Trump hat. Und alle demokratischen Kandidaten sind besser als Trump.
Wenn das Buttigieg wird, fände ich das toll. Aber ich könnte z.B. auch sehr gut mit Warren leben.