Robert Kardinal Sarah argumentiert, dass alles besser war, als sich Schwule und Lesben noch verstecken mussten (Bild: Wiki Commons / Francois-Regis Salefran / by 4.0)
Der katholische Geistliche Robert Kardinal Sarah hat vergangene Woche bei einer Konferenz in der katholischen San-Pablo-Universität in Madrid eine "empfängnisverhütende Mentalität" für die "gesellschaftliche Legitimierung" von Schwulen und Lesben verantwortlich gemacht. Der 74-jährige Kurienkardinal aus Guinea hielt nach Angaben der kirchennahen kanadischen Nachrichtenseite "LifeSiteNews" eine Rede, in der er betonte, wie wichtig die Ablehnung von Empfängnisverhütung in der kirchlichen Missionsarbeit sei.
"Die empfängnisverhütende Mentalität hat den Dualismus zwischen individueller Freiheit […] und dem Körper als Instrument des Genusses gefährdet", so Sarah. Mit einem "sexualisierten Körper" könne man nicht länger das göttliche Geschenk der "Gemeinschaft von Mann und Frau" annehmen. Das führe zu "destabilisierenden Effekten", darunter auch die "gesellschaftliche Legitimierung von Homosexualität".
Homosexualität wird nicht mehr als "Perversion" wahrgenommen
Sarah deutete in seiner Rede an, dass er sich in Zeiten zurücksehne, als man Homosexuelle noch als "pervers" abstempeln konnte. Wörtlich sagte er: "Wenn Sexualität nicht mehr im Lichte des Gebens von Leben wahrgenommen wird, wie kann man Homosexualität dann noch als Perversion oder eine objektive und ernste Störung betrachten?"
Weiter beklagte der Kurienkardinal, dass es der LGBTI-Bewegung nicht mehr länger um das Einfordern von Toleranz gehe, sondern darum, "ein neues Konzept von Menschen" durchzusetzen. Dies könne man vergleichen mit "totalitären Versuchen, einen 'Neuen Menschen' zu erschaffen". Der Begriff "Neuer Mensch" wird vor allem im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus und dem Sowjetkommunismus verwendet.
Sarah: Homo-Akzeptanz gefährdet Kinder
Weiter führte Sarah aus, dass die Akzeptanz von Schwulen und Lesben eine Gefahr für Kinder darstelle. "Die unschuldigen Opfer sind hauptsächlich Kinder", erklärte der katholische Würdenträger. Er beklagte, dass eine "atheistische Atmosphäre" an Schulen dazu führe, dass dort "religiöse oder moralische Fragen" nicht mehr ernst genommen werden. Zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche sagte er in diesem Zusammenhang nichts.
Kardinal Sarah gehört zu den einflussreichsten katholischen Würdenträgern aus Afrika und hat sich bereits mehrfach über Homosexuelle echauffiert. So stellte er etwa 2015 homosexuelle Paare mit dem Naziregime oder den Terroristen des "Islamischen Staates" gleich (queer.de berichtete). Im selben Jahr bezeichnete er gleichgeschlechtliche Paare pauschal als "Problem für die Menschheit" (queer.de berichtete). (dk)
man stellt einfach mal irgendeine wild zusammengesponnene These auf. Je abstruser, desto besser. Natürlich kann man das weder theoretisch noch empirisch belegen.
Aber wenn man fanatische Anhänger hat, die ja gerade unbelegbare und unwiderlegbare Behauptungen wollen, um in einer Fantasy-Welt leben zu können, dann braucht man auch nichts zu belegen, sondern einfach was zu behaupten.
Bei jedem anderen würde das Erfinden solch kruder Behauptungen mindestens verwunderte Blicke hervorrufen oder sogar für psychiatrische Kontrolle sorgen. Aber bei Religionsführern nennt man das dann "Glaube".