US-Vizepräsident Mike Pence hat sich am Dienstag in einer Ansprache anlässlich des "National Adoption Month" stolz über den Aufbau von Diskriminierungen gegen Homo- und Transsexuelle durch die Trump-Regierung geäußert. Wie das LGBTI-Magazin "Washington Blade" berichtet, erklärte der 60-jährige Republikaner, er "könnte stolzer nicht sein", dass die Regierung in dieser Frage "entschieden gehandelt" habe.
Konkret bezog sich Pence auf eine Anfang des Monats erlassene neue Vorschrift des Gesundheitsministeriums, wonach Adoptionsagenturen und einigen andere Organisationen, die öffentliche Förderung erhalten, ausdrücklich erlaubt wird, Homo- und Transsexuelle zu diskriminieren (queer.de berichtete).
Die Obama-Regierung habe mit ihrem Diskriminierungsschutz "glaubensbasierte Anbeiter gefährdet, die denjenigen helfen wollen, die in Not sind", so Pence. "Wir stehen auf der Seite der Religionsfreiheit und auf der von glaubensbasierten Organisationen, die Adoptionen anbieten." Weiter erklärte er: "Ich mache Ihnen ein Versprechen: Anbieter für Kinderfürsorge werden nie gezwungen werden, sich zwischen ihrem Glauben und ihrer Hilfsbereitschaft entscheiden müssen – nicht, solange es nach uns geht."
Trump-Regierung intensiviert Attacken auf LGBTI
Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl im November 2020 hat die Trump-Regierung zuletzt vermehrt LGBTI-Rechte attackiert. Präsident Trump hielt vergangenen Monat etwa eine 80-minütige Rede vor einem Seminar, das von einer Organisation veranstaltet wird, die von Bürgerrechtlern wegen ihrer Homophobie als "Hass-Gruppe" eingestuft wird (queer.de berichtete). Stadentwicklungsminister Ben Carson hatte kurz zuvor für Aufregung gesorgt, als er Transfrauen als "große, haarige Männer" bezeichnete (queer.de berichtete).
Pence gilt bereits seit Jahrzehnten als erbitterter Gegner von LGBTI-Rechten. Seine Ablehnung begründet er dabei oft mit seinem christlichen Glauben. In der Vergangenheit behauptete er etwa, dass Homosexualität "erlerntes Verhalten" sei – und dass Schwule und Lesben deshalb anders als etwa ethnische Minderheiten diskriminiert werden dürften. Im Kongresswahlkampf 2000 warb er für die "Heilung" von Homosexuellen, obwohl er dies heute als Vizepräsident dementiert. Als Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses und später als Gouverneur von Indiana setzte er sich dafür ein, die Rechte von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten einzuschränken. So trieb Pence als Landeschef das Gesetz "zur Wiederherstellung der Religionsfreiheit" voran, dessen einziges Ziel es war, religiös begründete Diskriminierung gegenüber sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten zu erlauben (queer.de berichtete). (dk)