"Homo-Heiler" versuchen teils mit Gewalt, Homosexuelle zu Heteros zu machen – und treiben ihre Opfer damit oft in die Depression oder sogar in den Suizid (Bild: Ego Productions)
Der investigative Dokumentarfilm "Wie krank ist Homo-Heilung?" wird kommende Woche am Dienstag (26. November) um 20.15 Uhr auf Arte in TV-Erstausstrahlung gezeigt. In der französischen Produktion wird homophoben Netzwerken nachgespürt, die Schwulen und Lesben einreden, minderwertig zu sein und deshalb der "Heilung" zu bedürfen. Die ursprünglich aus den USA stammenden Netzwerke sind, so wird in der Doku deutlich, inzwischen auch in Europa gut verankert.
Der anderthalbstündige Film zeigt erschütternde Aussagen von Opfern, die erstmals vor der Kamera über die von ihnen erlittenen Qualen sprechen. So berichtet Benoit, dass ihn seine streng katholischen Eltern vom 15. bis zum 18. Lebensjahr in ein Sommerlager für Homosexuelle geschickt hatten, um ihn dort "umzupolen". Deb, die Tochter eines evangelikalen Paares aus Arkansas, verfiel nach Exorzismus-Sitzungen in eine tiefe Depression. Auch Jean-Michel erlitt die verheerenden Auswirkungen von Teufelsaustreibungen: er wähnte sich lange vom "Dämon" der Homosexualität besessen und kämpfte mehrere Jahre gegen seine sexuellen Bedürfnisse an, da er sie für unvereinbar mit seiner Religion hielt. Ewa wiederum musste qualvolle Heilungsmessen, Umerziehungslager und Elektroschocks über sich ergehen lassen, die sie von ihrer Homosexualität "erlösen" sollten.
Doku bereits jetzt online verfügbar
Bereits vor der Ausstrahlung hatte Arte die Doku Ende Oktober auf seiner Website online gestellt. Sie inzwischen auch auf Youtube in deutscher Fassung erhältlich.
Die Dokumentation wird mitten in der deutschen Debatte um ein (Teil-)Verbot der "Homo-Heilung" gezeigt. Anfang des Monats hatte das vom offen schwulen CDU-Politiker Jens Spahn geführte Bundesgesundheitsministerium einen Gesetzentwurf vorgestellt, der hohe Geldstrafen und Haftstrafen von bis zu einem Jahr für "Homo-Heiler" vorsieht (queer.de berichtete). Die demokratische Opposition und LGBTI-Aktivisten sehen den Entwurf allerdings als nicht ausreichend an und forderten an mehreren Stellen Verbesserungen. (dk)
Und dass sie endlich die wissenschaftlichen Fakten akzeptieren, dass diese Machenschaften in jedem Alter schädlich sind und dass sich niemand wirklich freiwillig solchen Machenschaften unterzieht.