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Stockschläge

Malaysia: Folterstrafe gegen vier mutmaßlich schwule Männer vollstreckt

Das Partnerland der Berliner Tourismusbörse lässt mal wieder Menschen wegen Homosexualität mit Stockschlägen peinigen.


Malaysia verbietet nicht nur Homosexualität, sondern droht Schwulen und Lesben auch mit Folter (Bild: Joakim Olander / flickr)

  • 19. November 2019, 13:58h 15 2 Min.

Wegen versuchtem gleichgeschlechtlichen Geschlechtsverkehrs sind vier Männer in Malaysia mit Stockschlägen bestraft worden. Die Männer erhielten am Montag in einem Gefängnis nahe der Hauptstadt Kuala Lumpur je sechs Stockschläge, wie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International mitteilte. Sie waren vor zwei Wochen gemäß der islamischen Scharia-Gesetzgebung verurteilt worden, weil sie "Verkehr entgegen der natürlichen Ordnung" versucht haben sollen (queer.de berichtete). Sie erhielten außerdem bis zu sieben Monaten Gefängnis und Geldstrafen.

Die Männer im Alter zwischen 26 und 37 Jahren waren im vergangenen Jahr bei einer Razzia in einer Wohnung festgenommen worden. Zuvor hatten die Religionsbehörden ihre Kommunikation überwacht.

Die Männer wurden laut Amnesty International nach den Stockschlägen aus der Haft entlassen, bis ihre Berufung gegen die Gefängnisstrafe verhandelt wird. Ein ebenfalls zu Schlägen und Gefängnis verurteilter fünfter Mann wurde ohne die Prozedur entlassen; er geht gegen das gesamte Urteil vor. An diesem Dienstag stehen sechs weitere Männer, die bei der Razzia festgenommen worden waren, vor Gericht.

Amnesty: Bestrafungen sind "das eigentliche Verbrechen"

Amnesty-Vertreterin Shamini Darshni Kaliemuthu verurteilte die "bösartigen Bestrafungen", denen Homosexuelle in Malaysia unterworfen seien. Sie seien "das eigentliche Verbrechen, das hier begangen wurde". Sie forderte die Regierung auf ein Klima zu schaffen, in dem Mitglieder der LGBT-Gemeinschaft frei von Diskriminierung leben können.

Experten zufolge hat sich das Klima für Homosexuelle in dem mehrheitlich muslimischen Staat in Südostasien in den vergangenen Jahren verschlechtert. Gleichgeschlechtlicher Sex ist sowohl nach dem Strafgesetzbuch als auch nach dem islamischen Recht verboten. Folterstrafen waren aber bislang eher selten: Zuletzt wurden im vergangenen Jahr erstmals Stockhiebe gegen mutmaßliche Lesben vollstreckt (queer.de berichtete).

Diese Folterstrafe hatte für ein Politikum im Vorfeld der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) im Frühjahr in Berlin gesorgt, die Malaysia als diesjähriges Partnerland bestimmt hatte. Vor Ort betonte Tourismusminister Datuk Mohamaddin, dass es in seinem Land keine Homosexuellen gebe (queer.de berichtete). Auch für das nächste Jahr hat sich die ITB mit Oman ein Partnerland ausgesucht, dass Homosexualität mit mehrjährigen Haftstrafen ahndet. (AFP/dk)

-w-

#1 PeerAnonym
  • 19.11.2019, 15:19h
  • Und in diesem Barbarenstaat machen auch noch manche Leute Urlaub, die solche Verbrechen damit direkt und indirekt unterstützen.
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#2 AltoAnonym
  • 19.11.2019, 16:44h
  • Antwort auf #1 von Peer
  • Was heißt "damit direkt unterstützen"? Ich glaube nicht, dass es einen deutschen Touristen gibt, der da hinfährt, um sich an solchen Auspeitschungen zu beteiligen. Man muss immer unterscheiden zwischen dem, was die Regierung macht, und dem, wie ein Großteil der Bevölkerung tickt. Wenn man dort nicht Urlaub macht, unterstützt man auch nicht z.B. die dortige LGBT Gemeinschaft, denen ein Austausch mit Europäern helfen könnte, ihr Land schwulenfreundlicher zu machen. Typisches AfD Gerede a la; das sind "Barbaren", hilft jedenfalls nicht.
    In Malaysia war ich noch nicht, aber vor einigen Jahren in Iran. Die Menschen sind dort viel freundlicher und netter als hier in Deutschland gedacht wird!
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#3 Mal ne FrageAnonym
  • 19.11.2019, 17:07h
  • Antwort auf #2 von Alto
  • "aber vor einigen Jahren in Iran. Die Menschen sind dort viel freundlicher und netter als hier in Deutschland gedacht wird!"

    Interessant, warst Du geoutet?
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