Till Lindemann (hier auf der Frankfurter Buchmesse 2014) hat kein Verständnis für Homophobie (Bild: Sven Mandel / wikipedia)
Till Lindemann, der Sänger der deutschen Rockband Rammstein, hat in einem Interview mit dem "Tagesspiegel" sein Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass Hass auf Homosexuelle im Jahr 2019 noch existiert. Auf die nicht verurteilenden Texte – etwa im Rammstein-Album "Liebe ist für alle da" – angesprochen, erklärte der 56-Jährige: "Jeder kann tun und lassen, was sie oder er will. Es gibt keine Grenzen, keine Tabus."
Ferner sagte der in Leipzig geborene und in Mecklenburg-Vorpommern vor der Wende aufgewachsene Künstler: "Dass man heutzutage noch so hinterwäldlerisch sein und etwas gegen Homosexualität haben kann, will mir einfach nicht in den Kopf. Ich bin für gewöhnlich niemand, der sich in diese Diskussionen einschaltet, aber manchmal muss man einfach den Mund aufmachen."
Die Band Rammstein hatte sich bereits mehrfach offen für sexuelle Vielfalt gezeigt – und geriet deshalb in homophoben Ländern in die Kritik. Bereits 2010 erklärte etwa in Weißrussland der regimetreue "Rat für Sittlichkeit", dass die Musikgruppe Propaganda für "Gewalt, Masochismus, Homosexualität und andere Abartigkeiten" betreibe (queer.de berichtete).
Rammstein setzte Zeichen gegen Homophobie in Russland und Polen
Auf Konzerten in homophoben Ländern zeigt sich die Band gerne LGBTI-freundlich: Für Aufregung sorgte etwa ein Konzert in St. Petersburg im Juni diesen Jahres, bei dem sich die Gitarristen Paul Landers und Richard Z. Kruspe während der Performance des Songs "Ausländer" überraschend auf den Mund küssten (queer.de berichtete). Im polnischen Chorzów kam außerdem eine Regenbogenflagge zum Einsatz (queer.de berichtete).
Till Lindemann veröffentlicht gemeinsam mit dem 43-jährigen Musiker Peter Tägtgren ("Hypocrisy") am Freitag sein zweites Soloalbum. Der Titel lautet "F & M". (dk)