Die amerikanische Produktionsfirma Warner Bros. versteigert in einer Online-Auktion mehrere Requisiten aus der Sitcom "Friends". Anlass ist das 25-jährige Jubiläum, seitdem die Serie erstmals im Fernsehsender NBC ausgestrahlt wurde.
Der gesamte Erlös aus der Auktion soll an das "Trevor Project" gehen. Dabei handelt es sich um eine 1998 gegründete LGBTI-Organisation, die unter anderem die einzigen USA-weite Krisen- und Suizid-Telefonseelsorge für jugendliche Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transpersonen anbietet, die 24 Stunden am Tag erreichbar ist (The Trevor Lifeline).
Laut dem "Hollywood Reporter" sollen mehr als 80 Devotionalien an den Höchstbietenden gehen. Dabei muss man wohl ein wenig tiefer in die Tasche greifen: Das Holzkanu mit zwei Paddeln aus der 75. Folge (Die reinkarnierte Katze) wird auf 4.000 bis 6.000 Dollar geschätzt. Für das Weihnachtsgürteltier-Kostüm von Ross Geller werden geschätzt sogar 10.000 bis 15.000 Dollar fällig. Monicas und Chandlers Hochzeitseinladung sind dagegen schon für 1.000 bis 1.500 Dollar zu haben.
Interessierte können sich auf der Website Propstore.com für die Auktion anmelden, die vom 3. bis zum 17. Dezember durchgeführt werden wird.
Homo- und Transphobie-Vorwürfe gegen "Friends"
Die Sitcom "Friends" zählte jahrelang zu den erfolgreichsten und profitabelsten Serien und machte die sechs Hauptdarsteller Jennifer Aniston, Courteney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc, Matthew Perry und David Schwimmer zu Hollywood-Stars. Die Serie galt während der Ausstrahlung als äußerst fortschrittlich: So spielte erstmals in einer von den großen Sendern gezeigte Serie eine trans Frau eine entscheidende Rolle, außerdem kam ein lesbisches Paar vor. Als Netflix die Serie letztes Jahr ins Programm aufnahm und viele jüngere Menschen erstmals mit ihr in Kontakt kamen, wurden aber Homo- und Transphobie-Vorwürfe in sozialen Netzwerken laut.
Viele Scherze über Homo- und Transsexualität aus "Friends" erscheinen heutzutage als beleidigend: Kritisiert wird etwa der Handlungsstrang um die ständige Angst der Figur Chandler, für schwul gehalten zu werden. Auch Chandlers wiederholte transphobe Äußerungen über seine transsexuelle Mutter Helena, die zudem noch von einer cissexuellen Frau gespielt wurde, erntete Kritik. "Friends"-Produzentin Marta Kauffman bedauerte diese Handlungsstränge und betonte, dass sie diese mit dem heutigen Wissen nicht mehr drehen würde (queer.de berichtete).
In Deutschland sind alle 236 Folgen von "Friends" in Originalfassung und deutscher Synchronisation bei Amazon Prime Video zu sehen. (dk)
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