Entertainer Harald Schmidt hat in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung erklärt, dass er gerne einen schwulen Mann spielen würde. "Auf dem 'Traumschiff' gibt's jetzt auch die Homo-Ehe. Ich bin da schwer dafür", so Schmidt. "Ich würde auch gern mal einen Homosexuellen spielen. Wenn die Zuschauer mir das abkaufen – sofort!"
Schmidt ist derzeit in der ZDF-Dauerserie "Das Traumschiff" als Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle zu sehen. Er wird mit der Amadea am 26. Dezember nach Antigua fahren und am Neujahrstag nach Kolumbien.
Eine Rückkehr als Talkshow-Moderator lehnte Schmidt hingegen kategorisch ab: "Da habe ich überhaupt keine Lust mehr drauf. Ich war lang genug in schattigen Studios." Er mache jetzt "nur noch Herzkino und Krone".
Homophobie-Vorwürfe gegen Schmidt
In der Vergangenheit hatte es Homophobie-Vorwürfe gegen "Dirty Harry" gegeben. Insbesondere die lesbische WDR-Moderatorin Bettina Böttinger ("Kölner Treff") ist noch immer sauer darauf, dass sie von Schmidt Mitte der Neunzigerjahren gegen ihren Willen praktisch geoutet wurde.
Der Hintergrund: Schmidt hatte Ende 1995 in seiner Sat.1-Sendung in einem Bilderrätsel Fotos von Böttinger sowie der Zeitschrift "Emma", eines Eierlikörs und einer Klobrille gezeigt. Er fragte, was diese Bilder verbindet, und antwortete sogleich selbst: "Die Lösung lautet: Die würde kein Mann freiwillig anfassen." Zwei Monate später war Böttinger Gast in der Sendung und kritisierte diesen Witz scharf, bevor sie die Sendung vorzeitig verließ. In weiteren Sendungen stichelte er gegen Böttinger und deutete lesbische Beziehungen an.
Vor drei Jahren warf Böttinger Schmidt vor, noch immer homosexuellenfeindlich zu sein: "Schmidt ist kein besonders liberaler Mensch, sondern im Grunde genommen konservativ bis hin zur Homophobie", sagte sie damals im Gespräch mit dem "Stern" (queer.de berichtete).
Schmidt war über Jahrzehnte mit Latenightshows nach amerikanischem Vorbild in Deutschland erfolgreich: So war er in "Schmidteinander" (1990 bis 1994 auf West 3), "Die Harald Schmidt Show" (1995 bis 2003 und 2011 bis 2012 bei Sat.1, 2012 bis 2014 bei Sky), "Harald Schmidt" (2004 bis 2007, 2009 bis 2011 im Ersten) und "Schmidt & Pocher" (2007 bis 2009 im Ersten) zu sehen. (dk)
Ich habe H.S. nie angeschaut, weil er immer über Fußball laberte. Tja und in den Fußballstadien hört man immer wieder einmal diskreminierende Sprechchöre.
Da passt doch alles irgendwie zusammen...