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Polizeibericht
Homophober Übergriff an Münchner U-Bahn-Station
Am Wochenende wurden in München vier junge Männer von einer Gruppe von sieben Personen angegriffen und verletzt. Die Polizei konnte zwei 19-jährige Tatverdächtige vorläufig festnehmen.

Der U-Bahnhof Stachus/Karlsplatz befindet sich zentral in der Münchner Altstadt (Bild: Björn Láczay / flickr)
- 26. November 2019, 14:32h 2 Min.
In der Nacht von Freitag auf Samstag ist es nach Angaben der Münchner Polizei am zentral gelegenen U-Bahnhof Stachus zu einem offenbar aus Homosexuellenhass motivierten Übergriff gekommen. Betroffen waren drei junge Männer im Alter von 21, 22 und 25 Jahren, die aus München und dem Umland stammen. Sie fuhren um 0.50 Uhr mit der Rolltreppe vom Sperrengeschoss in Richtung U-Bahnsteig.
Eine siebenköpfige Personengruppe kam ihnen auf der anderen Seite der Rolltreppe entgegen. Kurz darauf kam es durch diese Personen zu Beschimpfungen mit laut Polizei homophobem Hintergrund sowie zu Beleidigungen. Einer der Tatverdächtigen, ein 19-jähriger Münchner, zog den Nothalt der Rolltreppe. Anschließend wurden die drei Geschädigten von der Gruppe angegriffen und mit Schlägen und Fußtritten traktiert, wodurch alle drei Opfer leicht verletzt wurden.
Polizei nimmt zwei Teenager fest
Die Angreifer flüchteten im Anschluss an die Tat. Zwei der Verdächtigen konnten durch Polizeikräfte im Umfeld festgenommen werden: der 19-Jährige der den Nothalt gezogen haben soll, sowie ein weiterer 19-jähriger Münchner. Die anderen fünf Tatverdächtigen konnten unerkannt entkommen.
Die beiden festgenommenen Tatverdächtigen wurden nach den erforderlichen polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Zu ihrer Identität machte die Polizei keine weiteren Angaben. Ebensowenig gaben die Behörden bekannt, ob die drei geschädigten Männer tatsächlich schwul waren.
Aufgrund der aus Homosexuellenhass motivierten Tat wurden die weiteren Ermittlungen durch das Kommissariat 44 übernommen, das in Fällen politisch motivierter Kriminalität von Rechts ermittelt. Unter anderem wird den Verdächtigen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Missbrauch von Notrufen vorgeworfen.
Ende September gab es bereits Berichte über einen aus Homophobie motivierten Übergriff auf dem Münchner Oktoberfest. Opfer waren zwei heterosexuelle Männer, die Arm in Arm über das Wiesn-Gelände schlenderten (queer.de berichtete). (pm/cw)















Wir brauchen vor allem mehr Aufklärung an Schulen, denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Und einen nationalen Aktionsplan.
Aber auch volle rechtliche Gleichstellung (inkl. Art. 3 GG) ist längst überfällig. Das wirkt nicht so direkt wie obiges, aber indirekt. Das wäre ein starkes Zeichen, dass Hass und Diskriminierung von LGBTI in diesem Land nicht geduldet werden. Denn wie will man gesellschaftliche Akzeptanz erwarten, wenn wir nicht mal staatlich voll akzeptiert sind.