18 Kommentare
- 27.11.2019, 10:19hHannover
- Neulich gab es in der ARTE-Kurzfilmnacht einen Film über einen Trans*Mann der Probleme an seinem neuem Arbeitsplatz hat..
Die Regisseurin berichtete im anschließendem Interview das ihr bei der ersten öffentlichen Aufführung in der nachfolgenden Diskussion mit dem Publikum die Frage gestellt wurde, ob denn die darstellende Person auch im wirklichem Leben Trans* sei..
Sie beantwortete die Frage mit der Gegenfrage, ob denn der Eindruck entstanden sei, dies sei nicht so, und wenn, was das an der Darstellung ändern würde, wenn man von vorne herein wüßte ob ein* Darsteller Cis oder Trans* sei ?
Die Frage konnte vom Publikum nicht beantwortet werden, wirft aber viele weitere Fragen auf..
Analoges kann man auch zur Darstellung Schwuler/Lesbischer Charaktere durch Hetero-Darstellende sagen..
Es kommt auf die Qualität der Darstellung an, und nicht auf die Identität des Darstellenden dahinter..
Und so gilt das dann ebenso für den Fall, in dem Trans*-Menschen sowohl schwul/lesbische Rollen, oder Hetero-Rollen, wenn sie nicht ihrer Sexuellen Identität entsprechen, als auch Cis -Rollen verkörpern..
Es kommt auf die Authentizität der Darstellung an.. - |
- 27.11.2019, 11:16h
- Und wieder ein dickes Danke für Deinen Kommentar. Leider habe ich diesen Film versäumt anzusehen. Und fürs Nachschauen im Internet reichen meine bescheidenen 5 GB leider nicht aus.
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- 27.11.2019, 13:13h
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Ich stimme dir in jedem Wort zu.
Aber das Problem, oder die Empörung liegt doch (meiner Wahrnehmung nach) auf einer ganz anderen Ebene.
Selbst Homosexuelle werden heutzutage noch oft benachteiligt. Überall. Wir Trans* Menschen ... Puh, Wir waren gestern noch die Zugkraft der ganzen Abteilung, und heute sind wir die lästige Fliege, der stinkende Müll, überflüssig, werden gefeuert ( Ja, selbst erlebt )
Es geht darum, dass Trans* Schauspieler*innen mit fadenscheinigen Argumenten keine Rolle bekommen, und oft eben mit "Dein Passing ist Mieserabel". Uns wird so vieles verwehrt. Undzwar nicht wegen irgendwelcher Qualifikationen, sondern nur auf Grund unserer Identität. Und dann wird es eben als absolut unpassend empfunden, wenn Frau Johansson eine Trans* Rolle spielt. Ist das echt nicht nachvollziehbar?
Frau Johansson hat aber natürlich Recht. Jede*r soll jede Rolle spielen dürfen. Aber es ist einfach unfair, wenn das für einen Teil der Gesellschaft gilt, und für einen anderen Teil nicht.
Wenn wir endlich ganz normal behandelt werden, und alle Chancen haben, die jeder CIS mensch auch hat, dann ist es vollkommen Legitim, dass eine Frau Johansson eine Trans* Rolle Spielt. Aber auch wirklich erst dann. - |
- 27.11.2019, 13:42h
- Es schadet einer differenzierten Diskussion übrigens nicht, wenn wir einbeziehen, dass sich die Kritik u.A. darauf bezog, dass hier ein trans Mann von einer Frau dargestellt werden sollte. Man befürchtete, sicher nicht ganz zu Unrecht, dies hätte das gesellschaftliche Vorurteil verstärken können, dass trans Männer "in Wirklichkeit" Frauen seien, die Männer lediglich "darstellen" oder "vorspielen". Genau dieses Narrativ der Identitätsvortäuschung trägt leider sehr erheblich zu transfeindlicher Diskriminierung und Gewalt bei. Wo immer man vermeiden kann, dieses Narrativ zu verstärken, sollte man es daher vermeiden.
Es geht im konkreten Fall also nicht nur um "cis spielt trans". Bitte die Kritik, mag sie auch hier und da vereinfacht wiedergegeben worden sein, nicht allzu simplifizierend abhandeln. - |
- 28.11.2019, 06:43h
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das wäre ja zu einfach gedacht.
Die Community muss was zu meckern haben, sonst sind sie nicht froh - |
- 28.11.2019, 10:53hHannover
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Brauchst Du gar nicht suchen, denn den Film mit Miss Johansson gibt es ja Dank des Boykottes gar nicht, das Projekt ist derzeit tot..
Den Film auf ARTE gibt es mit Glück noch in der ARTE-Mediathek..
Kann den leider aber gerade auch nicht finden.. - |
- 28.11.2019, 10:57hHannover
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""Es geht darum, dass Trans* Schauspieler*innen mit fadenscheinigen Argumenten keine Rolle bekommen, und oft eben mit "Dein Passing ist Mieserabel". Uns wird so vieles verwehrt. Undzwar nicht wegen irgendwelcher Qualifikationen, sondern nur auf Grund unserer Identität. Und dann wird es eben als absolut unpassend empfunden, wenn Frau Johansson eine Trans* Rolle spielt. Ist das echt nicht nachvollziehbar?""..
Ich darf hier an den ausführlichen Thread zum Projekt verweisen, dort ist meine Position dazu dargelegt..
Ich sehe hier immer noch eine Unterschied im Fernhalten aus Rollen, und in Projekten die wie hier geplant war, eine Sichtbarkeit überhaupt erst ermöglichen..
Das Eine ist ein Projekt, das Andere ein grundsätzliches Problem der Film-Industrie, welches neben Trans*-Menschen und "Homosexuellen" dann auch PoC, ältere Menschen, vor allem auch Frauen betrifft, Menschen mit Handicap, und, und, und.. - |
- 28.11.2019, 13:46h
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"Ich darf hier an den ausführlichen Thread zum Projekt verweisen, dort ist meine Position dazu dargelegt.."
Du meinst den Thread, in dem du die ganze Zeit über nicht mal begriffen hattest, dass Johansson in diesem Film einen trans MANN spielen sollte. Was dich natürlich in keiner Weise davon abgehalten hat, andere Diskutierende rechthaberisch abzukanzeln. Interessant, dass du an diesen peinlichen Tiefpunkt so selbstbewusst erinnerst. - |
- 28.11.2019, 15:49h
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"dass Johansson in diesem Film einen trans MANN spielen sollte."
so wie Eddie Redmayne in The Danish Girl eine trans FRAU gespielt hat?
und? - |
Das eine Frau Johansson vllt einfach talentierter (die Frau hat abseits marvel einige kleine Juwelen abgeliefert) ist und mehr Zugkraft hat als irgend n no name kommt denen nicht in den Sinn?
Selbst trans zu sein bedeutet nicht automatisch auch gut darin zu sein einen Charakter zu spielt, sonst wären wir alle alle perfekte Schauspieler für Rollen deren skizzierung wir entsprechen....