RuPaul Charles (re.) und sein australischer Ehemann Georges LeBar hatten sich vor einem Vierteljahrhundert in einem Nachtclub in New York City kennengelernt (Bild: Instagram / rupaulofficial)
RuPaul Charles hat in einem Interview mit dem US-Magazin "Vanity Fair" Monogamie als Schwindel bezeichnet. Auf die Frage, warum sich er und sein Ehemann Georges LeBar für eine offene Beziehung entschieden hätten, antwortete der 59-Jährige: "Wir haben uns nicht dafür entschieden. Es ist ein Schwindel zu glauben, dass Monogamie wirklich existiert. Ich möchte jemanden, den ich über alles in der Welt liebe, nicht einengen."
Weiter erklärte der 1960 in San Diego geborene Erfinder und Moderator von "RuPaul's Drag Race": "Wenn du etwas erleben kannst und du kannst nicht widerstehen und es macht dich glücklich, dann tu's einfach. Die Wahrheit ist: Ich weiß in meinem Herzen, dass dieser Mann mich über alles in der Welt liebt."
In dem Interview beantwortete Charles weitere persönliche Fragen. Er erzählte, wie er seinen über zwei Meter großen Partner 1994 in der New Yorker Diskothek "Limelight" kennengelernt habe. Ferner erklärte er, dass er "die wenig politisch korrekte" Dragszene des New York der Achtzigerjahre vermisse. Nach 40 Jahren im Drag-Geschäft habe er sich an vieles gewöhnt – lediglich "ignorante Leute" machten ihm heutzutage noch Angst.
Seit 2017 im Hafen der Ehe
Charles und LeBar hatten Anfang 2017 – anderthalb Jahre nach Öffnung der Ehe in den USA – geheiratet. Dabei handelte es sich nicht um eine Hollywood-Hochzeit, sondern eine private Feier – erst zwei Monate später erzählte Charles erstmals in einem Interview von seinem neuen Familienstand (queer.de berichtete). LeBar hat selbst mit dem Showbusiness wenig am Hut. Der Australier betreibt im ländlichen Bundesstaat Wyoming eine 25.000 Hektar große Ranch.
Laut mehrere Studien steht Monogamie unter Schwulen nicht besonders hoch im Kurz: Eine amerikanische Umfrage aus dem Jahr 2010 kam etwa zu dem Ergebnis, dass jeder zweite Schwule in einer Beziehung mit Erlaubnis des Partners fremdgeht (queer.de berichtete). 2016 kam eine australische Studie zu dem Ergebnis, dass mehr schwule Männer in einer offenen als einer monogamen Beziehung lebten (queer.de berichtete). (dk)