Ex-Rugbyprofi Israel Folau sieht sich als Sieger des Streits mit dem Rugbyverband (Bild: Screenshot Fox Sports)
Der Profi-Sportverband "Rugby Australia" und der homophobe Ex-Spieler Israel "Izzy" Folau haben sich nach seiner Multi-Millionen-Dollar-Klage außergerichtlich geeinigt. Über Details des Deals verabredeten beide Seite Stillschweigen. "Rugby Australia" veröffentlichte jedoch am Mittwoch ein Entschuldigungsschreiben an Folau, der ebenfalls sein Bedauern zum Ausdruck brachte.
In einer gemeinsamen Erklärung des Verbandes und von Folau heißt es konkret: "'Rugby Australia' entschuldigt sich für jegliche Beleidigung und jeglichen Schaden, den der Verband ohne Absicht der Folau-Familie zugefügt hat. Auch Herr Folau hat nicht beabsichtigt, dem Rugby-Spiel zu schaden. Er erkennt jegliche Beleidigung und jeglichen Schaden, den er verursacht hat, an und entschuldigt sich dafür."
Folau, der in den letzten Jahren Homosexuellen mehrfach in sozialen Medien mit der Hölle gedroht hatte und noch immer damit droht, erklärte ferner: "Herr Folau möchte alle Australier wissen lassen, dass er Diskriminierung jeglicher Art gegen jegliche Person aufgrund der Sexualität verurteilt und dass er das Engagement von 'Rugby Australia' für Gleichberechtigung und Vielfalt teilt."
Auf Folaus Instagramseite sind nach wie vor homophobe Sprüche zu lesen: So drohte er Homosexuellen – neben Betrunkenen, Dieben, Atheisten und anderen verhassten Gruppen – mit der Hölle
Der Hintergrund: Im Mai diesen Jahres feuerte der Rugbyverband Folau, weil dieser sich unter Verweis auf seinen christlichen Glauben mehrfach homophob geäußert hatte (queer.de berichtete). Wenige Wochen später verklagte Folau, der letztes Jahr bestbezahlter Rugbyspieler der Welt war, seinen Ex-Verein und den Verband auf umgerechnet 6,2 Millionen Euro, weil er angeblich wegen seiner Religion diskriminiert worden sei (queer.de berichtete). Später erhöhte er die Klagesumme auf 8,6 Millionen Euro.
Seine Rhetorik veränderte der 30-Jährige nach seiner Entlassung nicht: In den letzten Monaten machte er erneut mit homophobe Kommentaren auf sich aufmerksam. Erst vor gut zwei Wochen behauptete er, dass Gott Buschfeuer nach Australien schicken würde, weil Schwule und Lesben in Australien heiraten dürften (queer.de berichtete).
Über die Höhe der Vergleichssumme wurde bislang nichts bekannt. Allerdings wurde bestätigt, dass die Forderung Folaus, wieder in der australischen Rugbyliga spielen zu dürfen, nicht erfüllt wurde.
In einem online veröffentlichten Video erklärte sich Folau an der Seite seiner Ehefrau zum Sieger des Streits: Er fühle sich nach der Entschuldigung des Rugbyverbandes "rehabilitiert" und wolle sich jetzt auf seinen Glauben und seine Familie konzentrieren. Er forderte zudem die australische Regierung auf, mit weiteren Gesetzen die Religionsfreiheit zu stärken. (dk)