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Fast sechs Jahre nach seinem Coming-out hält Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger den Umgang mit Homosexualität im Profifußball mittlerweile für besser. "Homosexualität ist zwar immer noch nicht enttabuisiert, aber dennoch stelle ich Verbesserungen fest", sagte der Vorstandschef des Zweitligisten VfB Stuttgart im Interview des Magazins der Deutschen Fußball Liga (DFL). "Es war und ist möglich, im Profifußball einen Platz zu haben, auch wenn man nicht zum Mainstream zählt. Das hat mir auch auf meinem weiteren Berufsweg Selbstvertrauen gegeben."
Coming-out war "durchweg positiv"
Sein eigenes Coming-out bewertete er "durchweg positiv". Wörtlich meinte Hitzlsperger: "Ich hatte, als ich in der Saison 2011/12 für den VfL Wolfsburg spielte, ursprünglich vor, öffentlich darüber zu sprechen. Im Nachhinein war es aber vielleicht besser, zu warten, mir die Zeit zu nehmen, gut vorbereitet über meine Erfahrungen sowie Vorurteile im Profisport zu sprechen." Inzwischen wisse er, "dass ich mir und meinem Bauchgefühl vertrauen kann und die Ängste und Sorgen anderer nicht zwangsläufig meine eigenen sein müssen".
Der 37-Jährige hatte sich Anfang 2014 geoutet (queer.de berichtete). Hitzlsperger ist seit Mitte Oktober Vorstandsvorsitzender des VfB (queer.de berichtete). (cw/dpa)
Wenn ich von Verbesserungen gegenüber LGBT im Profifussball spreche, möchte ich schon mehrere konkrete Beispiele bekommen, an denen ich das ablesen kann und nicht auf das Bauchgefühl von Herrn Hitzelsperger vertrauen und Gefahr laufen, sein positives Einzelschicksal zur Allgemeingültigkeit verklären.