Nehmen gerne weitere Kollegen auf (v.l.n.r.): Sebastian Körber, Florian Siekmann, Jürgen Mistol (Bild: Jürgen Mistol / Facebook)
Bayerns Landtag hat erstmals eine schwule Parlamentariergruppe. "Unter Männern: Am Rande der gestrigen vorweihnachtlichen Feier im Bayerischen Landtag haben die Kollegen Sebastian Körber, Florian Siekmann und ich spontan die schwule Parlamentariergruppe gegründet", schrieb der Abgeordnete Jürgen Mistol (Grüne) am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite.
Körber ist Mitglieder der FDP-Fraktion, Siekmann ebenfalls bei den Grünen. Mistol hofft, dass sich weitere Abgeordnete der Gruppe anschließen: "Und übrigens: Wir nehmen auf Anfrage auch gerne weitere Kollegen in die Gruppe auf."
Mit schwuler Sichbarkeit Vorbild sein
"Das war eine ganz spontane Idee", erklärte Mistol gegenüber der "Augsburger Allgemeinen". Zuvor hätten sich die Abgeordneten unter anderem über den Umgang mit der eigenen Homosexualität unterhalten – zum Beispiel, wenn in Gesprächen mit Bürgern die Frage nach dem Familienstand aufkomme. "Ich finde es gut, wenn man sichtbar macht, dass es in unserer Gesellschaft unterschiedliche Lebensentwürfe gibt", so Mistol. "Und wir als Politiker können da auch Vorbilder sein."
Konkrete Ziele hab die Gruppe bislang nicht: "Wir werden uns in Zukunft aber bestimmt das ein oder andere Mal zusammensetzen und uns zu spezifische Themen Gedanken machen", meinte Mistol.
Das bekannteste LGBTI-Mitglied des Bayerischen Landtags ist Tessa Ganserer. Die heutige queerpolitische Sprecherin der Grünen hatte sich im November 2018 als trans geoutet (queer.de berichtete). (cw/dpa)
(nachträglich ergänzt durch Zitate aus der "Augsburger Allgemeinen")