Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt führt die Ermittlungen und Fahndung nach den unbekannten Angreifern (Bild: Polizei Berlin / Youtube)
In Berliner Bezirk Neukölln wurde am Donnerstagabend ein schwules Ehepaar überfallen. Dies meldete die Polizei der Hauptstadt am Freitag.
Nach bisherigen Erkenntnissen liefen die beiden 26- und 28-Jährigen die Sonnenallee entlang, als der 28-Jährige plötzlich von hinten geschubst worden sein soll. Als er sich umdrehte, sah er drei Jugendliche, die ihn und seinen Mann homophob beleidigt und die Herausgabe von Geld und Handy gefordert hätten. Die beiden Männer kamen der Forderung nicht nach und alarmierten die Polizei, woraufhin die Jugendlichen vorerst flüchteten.
Als die Männer ihren Weg fortsetzten, trafen sie in der Weserstraße erneut auf die drei Jugendlichen. Die Täter sollen nun erneut die Herausgabe des Smartphones gefordert haben. Nachdem der 28-Jährige sein Handy in der Hosentasche verstaut hatte, sollen die Jugendlichen gemeinschaftlich auf die beiden Männer eingeschlagen und sie getreten haben. Erst durch das Eingreifen eines Passanten sollen die Jugendlichen von den Männern abgelassen haben.
Der 28-Jährige erlitt durch den Angriff leichte Kopfverletzungen. Der 26-Jährige wurde am Bein verletzt. Wie bei Strafttaten mit einem mutmaßlich menschenfeindlichen Motiv üblich, hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. Nähere Angaben zu den Angreifern wurden im Polizeibericht nicht gemacht.
Neukölln ist ein Schwerpunkt LGBTI-feindlicher Gewalt
In Neukölln kommt es immer wieder zu homo- und transfeindlichen Übergriffen. Zuletzt wurde vor drei Monaten ein junger Schwuler krankenhausreif geprügelt (queer.de berichtete). Ende Juli waren zwei Frauen mit den Worten "Scheiß-Lesben, euch sollte man den Schädel einschlagen" beleidigt worden (queer.de berichtete). Anfang Juli meldete die Polizei einen schwulenfeindlichen Überfall, bei dem ein Mann leicht verletzt wurde (queer.de berichtete). Eine Woche zuvor war in dem Bezirk eine lesbische Frau von einer Jugendgruppe attackiert worden (queer.de berichtete).
In Berlin werden anders als in vielen anderen deutschen Städten mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt in den Polizeiberichten publik gemacht. Die Polizei und Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen eigene Ansprechpartner für LGBTI. (cw)
Es macht wohl der Fokus aus, aber irgendwie könnte man bald pauschal Angst vor jüngeren, in Gruppen umher streunenden Leuten kriegen. Liegt wohl allerdings auch am Ruf jenes Stadtviertels.