Mit einer transfeindlichen Tirade sorgt Australiens Tennis-Legende Margaret Court erneut für internationale Negativ-Schlagzeilen. Als Pastorin einer Kirche in Perth holte die 77-Jährige am Wochenende zum großen Rundumschlag gegen die LGBTI-Community aus. "Der Teufel ist in die Medien, die Politiker, die Erzieher und das Fernsehen gefahren", donnerte Court unter anderem von der Kanzel: "Er will die Menschen kontrollieren und die Gehirne der Menschen beeinflussen."
Das habe Satan in Bezug auf trans Menschen bereits geschafft. "Kinder entscheiden sich heute mit sieben oder acht Jahren, ihr Geschlecht zu ändern – lest die ersten beiden Kapitel der Schöpfungsgeschichte, das ist alles, was ich dazu sage", so Court weiter.
Sie sei sicher, dass sich die LGBT-Bewegung längst wünsche, das T für trans Menschen niemals hinzugefügt zu haben: "Speziell im Frauensport werden sie damit noch sehr viele Probleme bekommen." Spätestens mit 17 Jahren würden junge Menschen anfangen, Hormone zu nehmen, um ihr Geschlecht zu verändern: "Aber allein Gott hat uns so gemacht, wie wir sein sollen."
Seit Jahren immer wieder Ausfälle gegen LGBTI
Margaret Court war mit 64 Grand-Slam-Titeln eine der erfolgreichsten Profispielerinnen der Geschichte, sorgte in den letzten Jahrzehnten aber vor allem mit christlich-fundamentalistischen und speziell queerfeindlichen Äußerungen für Schlagzeilen. Die frühere Katholikin gründete ihre eigene Pfingstgemeinde und bekämpfte in Australien unter anderem die Ehe-Öffnung für gleichgeschlechtliche Paare.
Bereits 2011 hatte Court kritisiert, wie der Zeitgeist "gestörte" Homosexuelle "hinter geschlossenen Türen hervorgeholt" habe und ihre nach Gottessicht "widerliche" Beziehungen anerkennen wolle (queer.de berichtete).
Vor zwei Jahren hatte Court sogar eine Tirade nach der anderen abgelassen: Erst forderte sie einen Boykott der australischen Fluggesellschaft Qantas Airways, weil diese die Ehe für alle unterstützt. Dann sagte sie einem "christlichen" Radiosender, die "Homo-Lobby" sei ein Werk des Teufels und hätte es "auf die Jüngsten abgesehen", Homosexualität sei eine "unheilige Lust auf das Fleisch", Schulaufklärung über LGBT sei vergleichbar mit Taten von Hitler und den Kommunisten und der Tennissport sei "voll mit Lesben", die jüngere Spielerinnen verführten (queer.de berichtete). Sie habe nichts gegen diese Leute, sondern wolle ihnen bei der Abkehr helfen.
Schon damals hatten Tennis-Ikonen wie Billie Jean King und Martina Navratilova gefordert, die Margaret Court Arena in Melbourne wegen der LGBTI-feindlichen Äußerungen ihrer Namensgeberin umzubenennen. (cw)
Was manche Leute doch für komische Alterserscheinungen zeigen...