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Stuttgart

Schwule Traditionsbar "potentielle Gefahr für die Sittlichkeit"?

Nach neuen Auflagen der Stadt musste das 1989 eröffnete Stuttgarter Szenelokal "Eagle" zum Jahreswechsel schließen. Untersagt wurde u.a. das Abspielen von Musik und der Aufenthalt teilweise entkleideter Personen.


"Mut zum Fetisch": Truck der bundesweit bekannten Szenebar "Eagle" beim Stuttgarter CSD
  • 4. Januar 2020, 11:24h 132 2 Min.

Nach über 30 Jahren sind im bekannten Stuttgarter Szenelokal "Eagle" die Lichter ausgegangen. Eigentlich sollte die 1989 eröffnete Traditionsbar in der Mozartstraße ab 1. Januar unter einer neuen Geschäftsleitung weitergeführt werden, doch die Stadt nutzte die Betriebsübernahme für einen "Schlag gegen die schwule Szene", wie es Kritiker in sozialen Netzwerken formulieren. Das "Eagle" gilt als Institution in Stuttgart und ist weit über die Leder- und Fetischszene hinaus beliebt.

Erst am 30. Dezember sei "nach monatelanger Prüfung" eine neue Gaststättenerlaubnis ausgestellt worden, heißt es in einer Mitteilung der neuen Betreiber auf Facebook. Allerdings sei "eine lange Liste von Auflagen" erstellt worden, "die es unmöglich macht, das Eagle weiterhin wie gewohnt zu betreiben". Untersagt worden sei unter anderem das Abspielen von Musik, der Aufenthalt teilweise entkleideter Personen in den Betriebsräumen, die Gewährung der Möglichkeit zum Dating sowie der Betrieb eines Darkrooms.

?Kennen Sie das EAGLE?? Wenn Sie ein homo­sexueller Mann sind und schon mal in Stuttgart waren, sagen Sie sicherlich ja…

Gepostet von EAGLE Stuttgart am Freitag, 3. Januar 2020
Facebook / EAGLE Stuttgart
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Szenelokal nicht im öffentlichen Interesse?

Für den Darkroom sei seit vielen Jahren ordnungsgemäß Vergnügungssteuer an die Stadt Stuttgart gezahlt worden, wundern sich die Wirte – und vermuten eine gezielte Schikane. "Es wird angeführt, die seit 30 Jahren im Eagle verkehrenden Gäste seien eine potentielle Gefahr für die Sittlichkeit und eine mögliche Belästigung der Nachbarschaft. Der Betrieb eines Szenelokals widerspräche daher dem öffentlichen Interesse."

Die Stadt Stuttgart mit dem grünen Oberbürgermeister Fritz Kuhn an der Spitze hat auf eine Anfrage von queer.de bislang nicht reagiert. Die "Eagle"-Betreiber bitten die Community unterdessen um Solidarität: "Gerade in Zeiten der zunehmenden Intoleranz und Gewalt gegen Homosexuelle sehen wir ein sehr großes öffentliches Interesse, dass solch ein Schutzraum und eine Institution in der LSBTTIQ-Szene wie das Eagle erhalten bleibt".

Twitter / carhuezh | In sozialen Netzwerken hagelt es Kritik
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Auch in Berlin kam es Ende 2018 zu einem Streit zwischen Verwaltung und Szenewirten. So wurden mehrere Darkrooms im Nollendorf-Kiez geschlossen, weil diese angeblich nicht den baurechtlichen Bestimmungen entsprachen (queer.de berichtete). Dem grünen Baustadtrat Jörn Oltmann und der Polizei wurden zudem unverhältnismäßige Razzien in schwulen Sexclubs bei laufendem Betrieb vorgeworfen (queer.de berichtete). (cw)

#1 PeerAnonym
  • 04.01.2020, 11:32h
  • Tja, so ist das im "Ländle" bei den Hinterwäldlern...
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#2 Taemin
  • 04.01.2020, 11:34h
  • Wer regiert in Baden-Württemberg? - Die Grünen. Wer ist OB von Stuttgart? - Ein Grüner. Die Grünen sind in der rechten Ecke angekommen. Vom freiheitsverliebten Bürgerschreck zum faschistoiden Spießer.
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#3 goddamn liberalAnonym
  • 04.01.2020, 11:54h
  • Antwort auf #2 von Taemin
  • "Vom freiheitsverliebten Bürgerschreck zum faschistoiden Spießer."

    Das Letzte gilt gerade für die schwäbelnde Öko-Mittelschicht von Anbeginn.

    Nix mit Bürgerschreck. Nix mit Bürgerrechten.

    Dazu gehört dann auch eine auf Dressur ausgerichtete Körper-Politik, die die pietistische Enthaltsamkeit verweltlicht und auch uns aufs Ehebett mit gestärkter blütenweißer Wäsche abrichten will.
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