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Angriff
Emden: Homo-Hasser drohten 20-jährigen Schwulen mit dem Tod
Ein junger Schwuler berichtet, dass drei Unbekannte ihn im ostfriesischen Emden angegriffen hätten.

Sebastian Rittau / flickr) Selbst im idyllischen Ostfriesland gibt es homosexuellenfeindliche Gewalt (Bild:
- 7. Januar 2020, 12:57h 2 Min.
In Ostfriesland ist es am zweiten Weihnachtsfeiertag offenbar zu einem schwulenfeindlichen Übergriff gekommen. Wie die in Leer erscheinende "Ostfriesen-Zeitung" jetzt berichtet, griffen drei unbekannte Jugendliche den 20-jährigen Mirco Frerichs in Emden, der mit 50.000 Einwohnern größten Stadt Ostfrieslands, an. Die in Schwarz gekleideten Angreifer hätten ihn mit seinem Namen gerufen, als "Schwuchtel" beschimpft und am Arm geschlagen. Er gehe davon aus, dass die jungen Männer ihn wegen seiner Profile in sozialen Netzwerken erkannt hätten. Frerichs betreibt unter anderem seit fünf Jahren einen Youtube-Kanal.
Der 20-jährige Mirco Frerichs aus Emden geht offen mit seiner Homosexualität um. Genau das sieht er als Grund für die Attacke auf ihn an Weihnachten. /red.ts
Gepostet von Ostfriesen-Zeitung am Montag, 6. Januar 2020
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"Sie sagten, sie wollten mich umbringen. Ich sollte verbrennen", erinnerte sich Frerichs. Zu seinem Glück sei aber eine ältere Frau dazwischen gegangen, wodurch die Angreifer geflohen seien. Vor lauter Schock habe er die Frau nicht nach dem Namen gefragt. Er sei auch erst drei Tage später zur Polizei gegangen, nachdem Freunde und seine Mutter ihm dazu geraten hätten. Jetzt habe er Angstzustände und traue sich im Dunkeln nicht mehr vor die Tür. "Die Täter sind noch da draußen", sagte er.
Polizei: Übergriffe sofort melden
Die lokale Polizei hat nun Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Polizeisprecherin Heike Rogner empfahl in der "Ostfriesen-Zeitung", derartige Vorfälle sofort anzuzeigen. "Wenn man sich direkt nach der Tat bei der Polizei meldet, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass eine Fahdnung zum Erfolg führen könnte", so Rogner von der Polizeiinspektion Leer/Emden. Ihr sei nicht bekannt, "dass es schon Übergriffe auf Homosexuelle in Ostfriesland gegeben hat".
Frerichs erklärte, er sei schon wiederholt online schwulenfeindlich beschimpft worden, auch auf der Straße habe es oft Anfeindungegen gegeben. Er wolle sich aber durch die Drohungen nicht einschüchtern lassen, denn das würde bedeuten, dass die Homo-Hasser am Ende gewonnen hätten. (cw)
