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Trauer um Pornodarsteller
Macanao Torres ist tot
Macanao Torres ist in seiner spanischen Heimat gestorben. Er wurde nur 35 Jahre alt.

Macanao Torres stand zehn Jahre lang für verschiedene Labels vor der Kamera (Bild: Twitter / Macanao Torres)
- 7. Januar 2020, 14:33h 2 Min.
Der spanische Pornodarsteller Macanao Torres (bürgerlich: Pedro Oliver) hat sich am Abend des 29. Dezember in seiner Heimatstadt Murcia das Leben genommen. Wie das LGBTI-Portal "Shangay" berichtet, hat sich der 35-Jährige vom Dach eines mehrstöckigen Hauses geworfen, in dem er selbst eine Wohnung gehabt hatte.
Torres war von 2006 bis 2016 ein beliebter Darsteller in schwulen Pornofilmen. Er stand für mehrere bekannte Labels vor der Kamera, darunter JalifStudio, Hardkinks, Treasure Island Media, Butch Dixon und Dark Alley Media. Seine Filme trugen Titel wie "Fill Me Up", "Cock Hunger" oder schlicht "Meat".
Jahrelang machte er sich für HIV-Prävention stark. Außerdem warb er dafür, dass in der schwulen Pornoindustrie stets sowohl die HIV-Prophylaxe PrEP als auch Kondome verwendet werden sollen, obwohl er selbst zu Beginn seiner Karriere in Bareback-Videos aufgetreten war. "Es kann nicht sein, dass wir zukünftigen Generationen beibringen, dass es okay ist, ohne Kondom zu ficken", sagte er vor ein paar Jahren.
Als er sich vor gut drei Jahren bei seinen Fans verabschiedete, erklärte er: "Ich werde nie damit aufhören, Macanao Torres zu sein. Ich bin sehr stolz auf diese Figur." Damals verriet er auch eine niederschmetternde Diagnose: Er leide an Lymphdrüsenkrebs – seine Ärzte hätten ihm nur noch zehn Jahre zu leben gegeben. (cw)
Eine generelle Notfall-Seelsorge für Menschen mit Suizidgedanken ist unter der kostenlosen Nummer 0800 111 0 333 zu erreichen (für Kinder und Jugendliche gibt es auch die kostenlose "Nummer gegen Kummer" unter 116 111).
Für Kinder und Jugendliche, die in Deutschland Schwierigkeiten rund um ihr Coming-out haben, gibt es zahlreiche LGBT-Jugendgruppen und -zentren, die ebenso Beratung bieten wie Kontaktmöglichkeiten zu Gleichgesinnten. Auch mehrere Webseiten, etwa dbna (Du bist nicht allein) oder die des bundesweiten Jugendnetzwerks Lambda, richten sich gezielt an junge Schwule und Lesben.
