Bereits seit vergangenem Herbst sorgt das Twitter-Profil gay_Bundesligaspieler für Schlagzeilen. Der Autor behauptet, ein schwuler Spieler der zweiten Fußball-Bundesliga zu sein, sich aber wegen der Homophobie im Sport nicht outen zu können. Seit Mittwoch hat er bereits mehrere neue Tweets abgegeben.
Schlagersänger Patrick Lindner kritisierte das Verhalten des Profil-Autors: "Ich verfolge nun seit einiger Zeit deinen Account hier und muss leider sagen, [dass] du Dich durch dein Verhalten leider angreifbar machst", schrieb der 59-jährige "Die kloane Tür zum Paradies"-Interpret am Donnerstagmorgen auf Twitter. "Oute Dich und Ruhe ist", so die Aufforderung. Alternativ könne sich der Spieler "tatsächlich Hilfe" suchen, etwa bei der LGBTI-Jugendorganisation "Diversity München. "Deine Postings kommen leider nur als Aufmerksamkeitsdefizit rüber", so Lindner.
"[Es] ist schon stressig! Diese ganzen Spekulationen..."
Der Autor von gay_Bundesligaspieler hatte kurz zuvor seine Lage beklagt: "[Es] ist schon stressig! Diese ganzen Spekulationen… und natürlich hat man auch Sorge zu viel preiszugeben. Daher auch die längere Pause. Aber das ist ja auch hoffe ich ok, solange man dran bleibt", schrieb er am Mittwochabend. Er habe sich immer wieder "beschissen" gefühlt, jetzt gebe es aber "gute Nachrichten": "Ich habe mich jetzt auch bei meinem besten Kumpel geoutet und es ist zum Glück alles gut gegangen!" Mit seiner besten Freundin habe er noch einmal über seine Situation gesprochen.
Er verwahrte sich auch gegen den Vorwurf, zu schwach zu einem Coming-out zu sein ("Quatsch"). Vielmehr sei der Sport "viel zu homophob". Der Deutsche Fußballbund weigere sich, eine "AGG-Beschwerdestelle gegen Diskriminierung" einzurichten (AGG steht für Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz). Außerdem kritisierte er "die Presse", die sich über seine Kritik ausschweige. "Wenn ich mich oute und dann diskriminiert werde, werde ich also wahrscheinlich NICHT unterstützt", so gay_Bundesligaspieler.
Im letzten Herbst sind mehrere derartige Profile von angeblich schwulen Bundesligaspielern auf Twitter entstanden. Völlig unklar bleibt, ob diese Profile authentisch sind. So wurde von Zweiflern angemerkt, dass sich der Duktus der verschiedenen Profile teilweise ähnelt, es sich dabei also um denselben Autor handeln könne. Im Juli 2018 hatte bereits eine ähnliche Twitter-Aktion in Großbritannien für Aufregung gesorgt. Auf der Insel erklärte ein angeblich 23-jähriger Spieler der zweiten englischen Fußballliga anonym, dass er sich womöglich bald outen wolle. "The Gay Footballer" löschte aber sein Konto nach einigem Medienwirbel und erklärte, er sei nicht stark genug für ein Coming-out. (dk)
Niemand interessiert sich dafür, was Fußballer im Bett machen. Das einzige, was Fans nicht mögen, ist verarscht und belogen zu werden.
Und im Jahr 2020 wo auch hochrangige Politiker, Größen aus dem Showbusiness, etc. sich ihren, sollte das doch echt kein Problem mehr sein.
Sportler haben es doch viel leichter, als der junge Schwule auf dem Dorf.
Damit wären die echte Vorbilder.