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Proteststurm
Neue homophobe Entgleisung von Israels Erziehungsminister
Seine eigenen Kinder könnten nicht homosexuell sein, da sie "auf natürliche und gesunde Weise aufgewachsen" seien, meinte Rafi Peretz von der Siedlungspartei.

Pafi Peretz ist seit Juni 2019 israelischer Bildungsminister (Bild: Union der rechten Parteien)
- 12. Januar 2020, 11:18h 2 Min.
Mehrere israelische Schulen haben am Sonntag gegen Äußerungen des nationalreligiösen Erziehungsministers protestiert, der Homosexualität indirekt als unnatürlich eingestuft hatte. Einige Einrichtungen hielten am ersten Werktag der Woche Unterrichtsstunden zum Thema Toleranz ab, teilweise in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Stadtverwaltungen und queeren Organisationen. Auch schwule und lesbische Lehrer*innen hätten laut Medienberichten protestiert.
Erziehungsminister Rafi Peretz, ein orthodoxer Rabbiner, hatte in einem am Freitag veröffentlichten Interview auf die Frage geantwortet, was er tun würde, wenn eines seiner Kinder eine "andere sexuelle Ausrichtung" hätte: "Gott sei Dank sind meine Kinder auf natürliche und gesunde Weise aufgewachsen. Sie bauen ihre Häuser auf der Basis jüdischer Werte." Als normale Familie definierte er eine "mit Mann und Frau".
Peretz praktizierte "Homo-Heilung"
Im vergangenen Jahr hatte der Minister von der Siedlerpartei bereits mit Äußerungen über die "Umpolung" Homosexueller für Empörung gesorgt (queer.de berichtete). Der offen schwule luxemburgische Premierminister Xavier Bettel boykottierte deswegen das Abschiedsessen der scheidenden israelischen Botschafterin. Peretz brüstete sich damals, selbst sogenannte Konversionstherapien für Homosexuelle durchgeführt zu haben, distanzierte sich aber später nach heftigen Protesten davon (queer.de berichtete).
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Gepostet von ?????? ???? – TLV LGBTQ Center? am Samstag, 11. Januar 2020
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Israels offen schwuler Justizminister Amir Ohana verurteilte auch Peretz' neue Äußerungen und schrieb bei Twitter, sie spiegelten nicht die Position der Regierung wider. "Ich bin in einer gesunden, guten und liebenden Familie aufgewachsen, und so wachsen auch meine Kinder und die Kinder vieler Homosexueller im ganzen Land auf, die sich auf dem ganzen politischen Spektrum befinden." (cw/dpa)
