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LGBT+ Diversity Index
E.on weniger LGBTI-freundlich als behauptet
Schummel aufgeflogen: Das Unternehmen E.ON hat sich offenbar queerfreundlicher gemacht, als es wirklich ist.

Die E.on-Zentrale in Essen
- 16. Januar 2020, 13:20h 2 Min.
Die Uhlala Group hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass der von ihr erarbeitete LGBT+ Diversity Index "aufgrund fehlerhafter Angaben durch E.on" geändert werden musste (Pressemitteilung als PDF). Der Index war im Dezember veröffentlicht worden – darin wurden die 30 Dax-Unternehmen nach ihrer LGBTI-Freundlichkeit bewertet (queer.de berichtete).
Man habe zunächst der Selbstauskunft der Unternehmen vertraut. Nach Kritik – insbesondere durch den Nollendorfblogger Johannes Kram – habe man nun falsche Angaben von E.on korrigiert. Das Essener Unternehmen rutschte damit von Rang acht auf Rang 16 ab.

Die aktualisierte Fassung des Indexes (Bild: Uhlala GmbH)
E.on hatte offenbar unter anderem wahrheitswidrig angegeben, dass es ein queeres MitarbeterInnnennetzwerk und LGBTI-Kampagnen des Konzerns gebe. Der Nollendorfblogger erklärte allerdings, dass die korrigierte Einschätzung im Index wahrscheinlich noch immer zu positiv sei: "Denn die von mir aufgezeigten Unstimmigkeiten bezogen sich nur auf Angaben, die im Internet nachprüfbar waren", argumentierte er.
Uhlala-Chef Stuart B. Cameron kündigte an, im Nachhinein Belege von allen Unternehmen anzufordern, "um zu prüfen, ob dies nur ein Einzelfall war". Das sei man "der LGBT+ Community und allen teilnehmenden Dax-30-Unternehmen schuldig, die korrekte Angaben in den Fragekategorien getätigt haben", so Cameron.
Twitter / UhlalaDEUPDATE | DAX 30 LGBT+ Diversity Index
UHLALA Group (@UhlalaDE) January 15, 2020
Nachdem von E.ON fehlerhafte Angaben bekannt wurden, treten wir nun erneut an alle teilnehmenden DAX-Unternehmen heran, um Belege bezüglich der Angaben einzufordern.
Zur PM geht es hier:https://t.co/derlBrULFi
E.on musste sich bereits vor wenigen Monaten Kritik aus der LGBTI-Community anhören, weil der Konzern die ehemalige CDU-Politikerin Katherina Reiche für einen Führungsposten anheuerte. Die ehemalige Staatssekretärin gehörte jahrelang zu den homophobsten Politikerinnen im Bundestag und beschrieb die Akzeptanz homosexueller Paare unter anderem als Bedrohung des deutschen Wohlstandes (queer.de berichtete). Wegen der Personalie hatten mehrere E.on-Kunden angekündigt, zu einem anderen Stromversorger zu wechseln (queer.de berichtete). (cw)
