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NRW

Dombauverein sprach Hochzeitsverbot für Homo­sexuelle aus

Der Dombauverein Xanten betreibt ein pittoreskes mittelalterliches Haus für standesamtliche Eheschließungen, wollte aber nur heterosexuelle Paare dulden. Nach viel Kritik rudert der katholisch geprägte Verein inzwischen zurück.


In diesem Raum im "Haus Thomas" sollten eigentlich nur heterosexuelle Ehepaare heiraten dürfen (Bild: Screenshot WDR)

  • 23. Januar 2020, 10:57h 17 2 Min.

Seit Oktober 2017 dürfen Schwule und Lesben auch in Deutschland heiraten – noch immer wollen Gegner der gleich­geschlechtlichen Ehe diese Gesetzeslage allerdings nicht akzeptieren: Im niederrheinischen Xanten wurde jetzt ein Fall bekannt, wonach der Verein zur Erhaltung des Xantener Domes e.V. ein Paar wegen dessen sexueller Orientierung als Eheleute abgelehnt hatte. In dem vom Verein betriebenen "Haus Thomas" werden im Auftrag der Stadt standesamtliche Eheschließungen durchgeführt – es biete laut xanten.de "einen sehr würdevollen Rahmen" für eine Hochzeit.

Wie der WDR am Mittwoch berichtete, habe eine Mitarbeiterin ein schwules Paar abgelehnt. "Als sie hörte, dass es keine Braut, sondern einen Bräutigam gibt, machte sie einen Rückzieher", sagte der betroffene Ehemann in spe. Begründung: Eine solche Trauung würde nicht in eine katholisch geprägte Umgebung passen.

Dieses Verbot führte zu viel Kritik – der Xantener Bürgermeister Thomas Görtz (CDU) bot daraufhin hin, die Trauung des Paares selbst durchzuführen. "Ich habe erst mal im Kalender geguckt, in welchem Jahrhundert wir sind, und wir sind im 21. Jahrhundert. Dann hat mich die Absage doch sehr verwundert", so Görtz gegenüber dem WDR.


(Bild: Screenshot WDR)

Dombauverein knickt ein

Der Dombauverein hat am Mittwochnachmittag auf die Kritik reagiert – und dem Ehepaar zugesagt, in dem Haus heiraten zu dürfen. Allerdings haben die beiden Männer inzwischen einen anderen Ort zur Hochzeit gefunden, der sie nicht wegen ihrer sexuellen Orientierung ablehnen wollte.

Einen ähnlichen Streit hatte es bereits 2018 gegeben: Das katholische Kloster Langwaden in Grevenbroich weigerte sich nach der Ehe-Öffnung ebenfalls, gleichgeschlechtliche Paare als Eheleute zu dulden. Man wolle nur Ehen akzeptieren, "die im Sinne der Kirche sind". Um keine schwulen oder lesbischen Paare trauen zu müssen, stoppte das Kloster schlicht alle Eheschließungen (queer.de berichtete). (dk)

#1 Reigioten-WatchAnonym
  • 23.01.2020, 11:14h
  • Wer weltliche Apanagen haben will, muss auch weltliches Recht befolgen.
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#2 Taemin
  • 23.01.2020, 11:25h
  • Damit dort überhaupt Eheschließungen stattfinden können, muss der Saal offiziell zu einem Trauungsort des Standesamtes erklärt worden sein. Das konnte ohne Einwilligung des Hauseigentümers nicht geschehen. Ich habe Zweifel, ob unter diesen Umständen der Verein befugt sein kann, eine Amtshandlung zu untersagen. - Ich verstehe jedenfalls das Brautpaar sehr gut. Wenn ich erst mal abgelehnt und dann nur auf Druck der Öffentlichkeit und des Bürgermeisters geduldet werde, such ich mir auch einen anderen Ort. Ich erinnere mich wie heute an unsere Verpartnerung, als wir in unserer Gemeinde vom Standesamt ausgeschlossen waren und ins Gebäude der Kreisverwaltung in der Kreisstadt mussten. Zwar durften wir angesichts der Größe unserer Hochzeitsgesellschaft in den Großen Sitzungssaal des Kreistages mit Blick auf den Japanischen Garten, mit Fahnen und Blumenschmuck, aber es war eben doch eine Sonderbehandlung. Das wurde mit stichartig noch mehr bewusst, als wir anschließend Fototermin vor Barbarossas Burgruine hatten und gleich daneben ein verschiedengeschlechtliches Paar aus dem Standesamt der Stadt kam.

    Wir sind nicht normal und werden es nie sein (außer in unseren eigenen Augen) - das wird uns immer wieder eingehämmert.
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#3 Südwest-WatchAnonym
  • 23.01.2020, 11:45h
  • Antwort auf #2 von Taemin
  • Na immerhin durftet ihr zur Kreisverwaltung in einen Schmucksaal und musstet nicht zur Kfz-Zulassungsstelle gehen für eure Rgistrierung. Da könnt ihr aber auch wirklich mal ein bisschen dankbarer sein!
    Ironie aus.
    Tut mir echt leid zu hören. Wollt ihr euch noch als Ehepartner registrieren? Dann könntet ihr das doch endlich auf dem Standesamt tun wie alle anderen auch.
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