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Bayern

AfD stellt trans­sexuelle Kandidatin zu Bürgermeister-Wahl auf

Die queerfeindliche Partei setzt in einer bayerischen Kleinstadt auf eine Aktivistin, die in Bremen den rassistischen "Frauenmarsch" organisierte.


De Buer 2018 in einem Bericht des NDR (Bild: Screenshot)

  • 24. Januar 2020, 11:24h 22 2 Min.

Zu den Kommunalwahlen im März in Bayern hat die AfD überraschend eine trans­sexuelle Kandidatin aufgestellt: Zu der Bürgermeister-Wahl in Burghausen, mit rund 18.000 Einwohnern größte Stadt im oberbayerischen Landkreis Altötting, trete Sybill Constance de Buer an, gab die Partei am Mittwoch bekannt.

Die Wahl findet am 15. März statt, im Rahmen von Abstimmungen zu praktisch allen Gremien in ganz Bayern. Bei den Wahlen zu den (Ober-)Bürgermeisterämtern in vielen Städten ist eine Stichwahl am 29. März möglich. Die Nominierung der 59-Jährigen geschah kurz vor Fristende.

Sybill Constance de Buer hatte Medienberichten zufolge ihren Erstwohnsitz erst im Dezember nach Burghausen verlegt, wo sie zuvor private Kontakte gehabt habe. In den Jahren zuvor hatte die gebürtige Saarländerin in Bremen Jura studiert und war für die AfD aktiv. Aufgrund zahlreicher Anfeindungen und Gewalttaten habe sie sich für den Wegzug aus Bremen entschieden, so de Buer gegenüber lokalen Medien.

De Buer hatte sich nach ihrer Transition im Jahr 2013 zunächst als Trans-Aktivistin einen Namen gemacht, mehrfach wurde sie von Medien wie etwa der "taz" porträtiert. Im November 2018 berichtete sie im NDR von transfeindlichen Pöbeleien in der Straßenbahn. Ein Jahr später wurde sie von einem Unbekannten mit dem Kopf gegen eine Hauswand gestoßen (queer.de berichtete).

Dabei blieb unklar, ob dies aus Transphobie oder wegen ihres politischen Engagements geschah: Im Juli 2018 hatte de Buer den rassistischen "Frauenmarsch" gegen Flüchtlinge auf dem Bremer Marktplatz organisiert, bei dem ein Teilnehmer einen Hitlergruß gezeigt haben soll. De Buer engagierte sich als Mitglied in der AfD und bot in ihren Social-Media-Profilen zahlreiche Bezüge in die rechtsextreme und verschwörungsideologische Szene.

"Die AfD ist nicht transphob oder homophob", sagte de Buer nach ihrer Wahlnominierung trotz nicht endender Gegenbeweise gegenüber dem regionalen Portal innsalzach24.de. "Auch ich wurde von der AfD in Bayern toll aufgenommen." Im Sinne und Stil der Partei sagte sie dem Portal zugleich, dass es nur zwei Geschlechter gebe, "nicht drei oder was weiß ich wie viele".

Auch der "Burghauser Anzeiger" berichtet über die Kandidatur: "Was die kommunalpolitischen Themen in Burghausen angeht, muss de Buer bislang weitgehend passen. Sie müsse sich erst im Detail informieren, wolle sich nicht mit unausgereiften Aussagen blamieren, sagt sie in Bezug auf ein Wahlprogramm für die Salzachstad."

#1 WahrheitIstRelativAnonym
  • 24.01.2020, 11:50h
  • Alles Methoden, die die Wähler irritierten und verunsichern sollen...
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#2 la_passanteAnonym
  • 24.01.2020, 12:37h
  • Es gibt eben auch rassistische und braune Transpersonen (und Queere im allgemeinen). Was wieder einmal deutlich macht, daß die wirklichen Frontlinien in unseren politischen Kämpfen nicht zwischen queer und straight verlaufen, sondern zwischen privilegiert und diskriminiert, mächtig und unterdrückt, arm und reich. Queere Kämpfe sind Klassenkämpfe, schon immer, siehe Compton's Cafeteria und Stonewall z.B. Und sich als Transperson für Nazis einspannen zu lassen ist eine Kandidatur für den Darwin-Award.
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#3 Miguel53deProfil
  • 24.01.2020, 18:15hOttawa
  • Da fällt mir der Begriff von Hitlers nützlichen Idioten - Idolen - Helfern ein. Wahlweise waren das der Röhm, die Hohenzollern, der Ribbentrop und Stars wie Heinz Rühmann, Hans Albers oder Marika Rökk, Max Schmeling, Heinrich George oder Leni Riefenstahl. Nicht zu vergessen auch die Juden, die NSDAP-Mitglieder werden wollten.

    Jetzt eben eine Transsexuelle, für die es nur zwei Geschlechter gibt. Was für eine Ironie. Wahlweise auch Satire.

    www.youtube.com/watch?v=GR1d9143B7c
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