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Semperopernball

SPDqueer kritisiert Verleihung des St.-Georgs-Ordens an Fattah al-Sisi

Erneut zeichnet der Dresdner Sepernopernball einen homophoben Diktator aus: Nach Wladimir Putin erhält Ägyptens Staatschef einen 7.000 Euro teuren Orden des Sempernopernballs. Die SPDqueer fordert nun einen Boykott der Veranstaltung.


Abdel Fattah al-Sisi, hier bei einer Konferenz vergangene Woche in London, ist seit 2014 Präsident von Ägypten (Bild: DFID - UK Department for International Development / flickr)

  • 27. Januar 2020, 15:53h 11 2 Min.

Der Verein Dresdner Semperopernball hat mit seiner Verleihung des St.-Georgs-Ordens an den ägyptischen Machthaber Abdel Fattah al-Sisi Irritationen hervorgerufen. Bereits am Sonntag übergab Ball-Chef Hans-Joachim Frey den 7.000 Euro teuren Orden in Kairo an den seit 2014 herrschenden Präsidenten.

Der Orden wird seit 2006 in den Kategorien Sport, Kultur und Politik an Persönlichkeiten verliehen, die sich um Deutschland, die neuen Bundesländer und um Sachsen verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern gehörten in der Vergangenheit Menschen wie Hans-Dietrich Genscher, Roman Herzog, Sarah Connor, Bob Geldof oder Michael Ballack. Bereits 2009 wurde mit Wladimir Putin ebenfalls ein homophober Staatschef ausgezeichnet, der wie al-Sisi diktatorisch regiert.

"Erst Wladimir Putin und nun der ägyptische Machthaber Abdel Fattah Al-Sisi. Der St.-Georgs-Orden des Dresdner Semperopernballs ist zu einem Feigenblatt für Menschenfeinde verkommen", erklärte dazu Oliver Strotzer, der Chef der Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung in der SPD Sachsen (SPDqueer). "In Al-Sisis Gefängnissen sitzen tausende Oppositionelle und Journalisten. Unter ihm hat die Verfolgung homo­sexueller Menschen massiv zugenommen. Und dem künstlerischen Leiter des Opernballs, Hans-Joachim Frey, fällt nichts Besseres ein als sich zu Al-Sisis nützlichem Idioten zu machen."

Boykottaufruf gegen Opernball

Strotzer rief dazu auf, den Operball 2020 am 7. Februar zu boykottieren. "Wer noch einen Funken Anstand besitzt, sollte dieser Veranstaltung fernbleiben. Vom Mitteldeutschen Rundfunk erwarte ich, die Beendigung der Medienpartnerschaft mit dem Semperopernball", so Strotzer weiter.

Kritik kam auch aus dem demokratischen Parteien. Sachsens FDP-Chef Frank Müller-Rosentritt bezeichnete die Verleihung als "extrem verstörend und naiv". Landeswirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) ergänzte auf Twitter: "Der Semperopernball nimmt sich seine Würde. Wer aus PR-Gründen einen Autokraten und Unterdrücker wie El-Sisi auszeichnen will, handelt unverantwortlich. Es ist beschämend".

Twitter / MartinDulig
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Nur AfD findet al-Sisi toll

Lob kommt dagegen aus der AfD: Sachsens AfD-Vizechef Maximilian Krah bezeichnete die Verleihung als "mutige und richtige Entscheidung". Al-Sisi habe "Ägypten befriedet und ist ein Stabilitätsanker im Nahen Osten! Dresden zeigt hier Klugheit", so Krah.



Laut Menschenrechtlern hat sich die Lage von Ägyptens LGBTI-Community unter al-Sisi verschlechtert. Mit schwammigen Moralgesetzen kann Homosexualität mit langjährigen Haftstrafen geahndet werden. Letztes Jahr wurde etwa ein Journalist wegen "Bewerbung" von Homosexualität zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt. Sein Vergehen: Er hatte einen schwulen Mann interviewt (queer.de berichtete). (dk)

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#1 goddamn liberalAnonym
#2 ZustimmungAnonym
  • 28.01.2020, 08:53h
  • ""Wer noch einen Funken Anstand besitzt, sollte dieser Veranstaltung fernbleiben. Vom Mitteldeutschen Rundfunk erwarte ich, die Beendigung der Medienpartnerschaft mit dem Semperopernball""

    Diesem Aufruf und Appell kann ich mich nur in vollem Umfang anschließen...
  • Direktlink »
#3 MandorallenEhemaliges Profil
  • 28.01.2020, 10:34h
  • Diese Auszeichnungen und Orden werden doch sowieso inflationär vergeben. Da stört mich im direkten Vergleich dann schon mehr, dass unsere Regierung Diktatoren, Schlächtern und Hassmenschen, gerne auch alles in einem, mit dem Bundesverdienstkreuz auszeichnet.

    Was natürlich nichts daran ändert, dass dieser Vorgang abstoßend und zu verurteilen ist.

    Wer Montserrat und Luciano auf CD gepresst hat, kann sich den Opernbesuch sowieso sparen, die Qualität lässt sich heute nirgends wiederfinden.
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