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Erzbischof plaudert über Vatikan-Besuch

Papst warnt vor Gleich­behandlung im Eherecht und "Gender-Ideologie"

Franziskus soll vor amerikanischen Bischöfen deutlich gemacht haben, dass er die Gleichbehandlung von Homosexuellen nach wie vor strikt ablehnt.


Papst Franziskus gesteht Homosexuellen zwar das Recht auf Seelsorge zu – Segnungen oder Ehe-Schließungen von gleichgeschlechtlichen Paaren lehnt er aber kategorisch ab (Bild: Long Thiên / flickr)

  • 29. Januar 2020, 11:53h 85 2 Min.

Salvatore Joseph Cordileone, der Erzbischof von San Francisco, hat gegenüber dem "Catholic News Service" erklärt, dass Papst Franziskus bei einem Besuch von 33 US-Bischöfen am Montag im Vatikan vor der Gleich­behandlung von Homo­sexuellen gewarnt haben soll. Cordileone sagte, dass der Pontifex zwar zugestanden habe, dass auch Homo-Paare Zugang zu öffentlichen Mitteln und queere Katholiken Zugang zur katholischen Seelsorge haben sollten. Allerdings müssten Eheschließungen zwischen gleich­geschlechtlichen Paaren unbedingt verhindert werden: "Die Ehe ist einzigartig. Die Ehe ist von Natur aus Komplementarität zwischen Mann und Frau", so zitierte Cordileone den Papst. "Und er sprach über die Gefahr der Gender-Ideologie und darüber, wie sie Unterschiede leugnet."

Der Begriff "Gender-Ideologie" wird meist als Kampfwort gegen jegliche Anerkennung von Homo- oder Trans­sexuellen verwendet. In der deutschen Politik nutzt insbesondere die AfD den Ausdruck. Ihr Bundestagsabgeordneter Martin Hohmann erklärte etwa vor wenigen Monaten, die "Gender-Ideologie" sei "antichristlich und pervers" (queer.de berichtete).

Widersprüchliche Aussagen zur Akzeptanz von Schwulen und Lesben


Salvatore Cordileone besuchte mit mehr als 30 anderen US-Bischöfen den Papst im Vatikan

Aus der katholischen Kirche kommen beim Thema der Gleich­behandlung von Homo- und Trans­sexuellen derzeit widersprüchliche Aussagen. In Deutschland gibt sich die Kirche relativ liberal, selbst die Segnung von gleich­geschlechtlichen Paaren ist kein Tabu mehr (queer.de berichtete). Auch Papst Franziskus sendet widersprüchliche Signale aus: So empfing der 83-Jährige kürzlich den prominenten LGBTI-freundlichen Jesuitenpater James Martin (queer.de berichtete). Gleichzeitig tut er etwa Homosexualität als Modeerscheinung ab oder führt aus, dass Homo­sexuelle grundsätzlich keine Familien bilden könnten.

In manchen Ländern agiert die katholische Kirche zudem als politische Unterstützerorganisation von homophoben Regierungen, allen voran in Polen: Dort unterstützt die Kirche offensiv die rechtspopulistische Regierung der PiS-Partei von Jaroslaw Kaczynski. Die katholische Bischofskonferenz behauptete sogar im Vorfeld der Parlamentswahlen, Homo­sexuelle seien "der europäischen Zivilisation fremd" (queer.de berichtete).

Auch Papst-Besucher Salvatore Cordileone ist politisch engagiert im Kampf gegen LGBTI-Rechte: So gehörte er 2008 zu den Mitorganisatoren des Volksentscheids "Proposition 8", durch den kurzzeitig das staatliche Ehe-Verbot für Schwule und Lesben in Kalifornien wieder eingeführt wurde (queer.de berichtete). (dk)

#1 FliegenAnonym
#2 RuferInDerWuesteEhemaliges Profil
  • 29.01.2020, 12:29h
  • Wir müssen uns darüber im klaren sein:

    Jede_r katholische "Christ_in" unterstützt mit seiner_ihrer Mitgliedschaft in dieser Kirche diese Haltung. Auch wenn sie betonen sollten, dass sie das persönlich anders sehen. Für mich bleibt das unglaubwürdig, solange sie gleichzeitig diese verbrecherische Unterdrückerorganisation durch Mitgliedschaft und Mitgliedsbeiträge unterstützen.

    Wenn ich WIRKLICH gegen etwas bin, unterstütze ich das nicht durch Mitgliedschaft und Geld.

    Wenn ich WIRKLICH gegen etwas bin, positioniere ich mich klar dagegen. Unter anderem gehört dazu, der Organisation die Einnahmequelle zu entziehen.

    Deshalb schließe ich mich meinem Vorredner an:

    www.kirchenaustritt.de/
  • Direktlink »
#3 SolanaceaeAnonym
  • 29.01.2020, 12:39h
  • Antwort auf #2 von RuferInDerWueste
  • Lebst du Kirche ?

    Ja, diese mittelalterliche, Barbarische Haltung hat der oberste Zirkel des Christentums.

    Aber in unseren Gemeinden erlebe ich Kirche anders. Ich bin Trans ( Leider sehr sichtbar ), und geachtetes Mitglied in unserer Kirchengemeinde. Unsere Priester, Diakone und Pastoren predigen die Gleichheit, sie Predigen gegen Spaltung, ja sie Prangern in ihren Messen ganz offen die "Offiziellen Haltungen" der Katholischen Kirche an. Ich war schon in Messen, in denen ich dachte "Oh, hoffentlich ist niemand aus Rom da. Du wirst sofort Eingekerkert für deine Kritik an der Kirche.

    Und hier ist der Ansatzpunkt den wir haben sollten. Jeder ist frei zu glauben. Aber jeder ist auch frei nicht zu glauben. Nur weil du nicht glaubst, heißt das nicht, dass deine Meinung und Haltung richtig ist. Lass jedem seine / Ihre Einstellung zum Glauben

    Meine Meinung dazu ist: Je sichtbarer wir auch in der Kirche sind, desto eher wird sich etwas bewegen. Sind wir komplett unsichtbar, oder treten wir alle aus, erreichen wir ganz genau gar nichts.
  • Direktlink »

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