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Parteivorsitz
AKK kündigt Rücktritt an
Paukenschlag aus Berlin: Die umstrittene CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, die auch wegen vieler LGBTI-feindlicher Äußerungen in der Kritik stand, wirft das Handtuch.

queer.de berichtete) (Bild: Markus Kowalski) Im Konrad-Adenauer-Haus hatte Annegret Kramp-Karrenbauer letztes Jahr am Jahresempfang der Lesben und Schwulen in der Union teilgenommen (
- 10. Februar 2020, 09:52h 2 Min.
CDU-Bundeparteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat am Montagmorgen in der Präsidiumssitzung ihrer Partei erklärt, sie strebe nicht die Kanzlerkandidatur an. Außerdem werde sie den Parteivorsitz abgeben. Kramp-Karrenbauer war zuletzt wegen ihres schwachen Auftretens nach der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich mit Unterstützung von CDU und AfD zum Ministerpräsidenten von Thüringen kritisiert worden.
Laut Medienberichten erklärte Kramp-Karrenbauer in der Sitzung, es gebe in der CDU ein ungeklärtes Verhältnis von Teilen der CDU mit der AfD sowie der Linkspartei. Sie sei sowohl strikt gegen eine Zusammenarbeit mit AfD als auch mit der Linken, soll Kramp-Karrenbauer laut Teilnehmern gesagt haben. Ihren Posten als Bundesverteidigungsministerin soll sie offenbar behalten, dafür habe sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ausgesprochen.
Twitter / CDU | Vor wenigen Tagen betrieb AKK nach der gemeinsamen Wahl mit der Höcke-AfD Vogel-Strauß-Politik#Thueringen braucht schnell stabile und klare Verhältnisse. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass Neuwahlen dafür der klarste Weg sind.
CDU Deutschlands (@CDU) February 7, 2020
Einstimmiger Beschluss nach der heutigen Sitzung des CDU-Präsidiums https://t.co/E8HUCOQpsd pic.twitter.com/LAgZCgm4Yw
Bis zum Sommer soll AKK den Prozess der Kanzlerkandidatur organisieren und ihre Partei auf die Zukunft vorbereiten. Danach gebe sie den Vorsitz ab. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
AKK verglich Ehe-Öffnung mit Geschwisterehe und Polygamie
Kramp-Karrenbauer war in den letzten Jahren immer wieder wegen LGBTI-feindlicher Äußerungen in der Kritik. 2015 sorgte sie damals noch als saarländische Ministerpräsidentin für Aufruhr, als sie die gleichgeschlechtliche Ehe mit einer Ehe unter Verwandten oder Polygamie verglich. Für diese Äußerungen entschuldigte sie sich nie, sondern verteidigte sie trotzig (queer.de berichtete).
Letztes Jahr sorgte sie als frischgebackene CDU-Chefin mit Äußerungen gegen Intersexuelle für Kopfschütteln: Im Rahmen des Karnevals hatte sie damals erklärt, "Toiletten für das dritte Geschlecht" seien "für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür – dazwischen – ist diese Toilette". Für den "Scherz" wurde die CDU-Chefin von anderen Parteien sowie den Lesben und Schwulen in der Union scharf kritisiert, während sie erneut die Sprüche trotzig verteidigte (queer.de berichtete). Sogar ihre Umfragewerte brachen kurz nach der Debatte ein (queer.de berichtete). Unterstützung für AKK kam damals insbesondere aus der AfD. Daraufhin kündigte die CDU-Chefin im letzten Monat an, dieses Jahr nicht mehr am Karneval teilzunehmen (queer.de berichtete). (dk)

Nur... wer wird ihren Job nun übernehmen? Wird's jetzt womöglich noch homophober?...