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- 05. Oktober 2005 2 Min.
Popstar Elton John unterstützt die nepalesische Community, während Berichte von polizeilichen Misshandlungen die Öffentlichkeit erschüttern.
Von Dennis Klein
Bereits im Juni hatte die "Elton John Aids Foundation" 25.000 Pfund (37.000 Euro) an die Blue Diamond Society gespendet, teilte Gründer Sunil Pant jetzt mit. Die BDS ist die einzige Homo-Gruppe in dem rund 28 Millionen Einwohner zählenden asiatischen Entwicklungsland. "Wir haben das Geld eingesetzt, um ein Hospiz für Aids-Patienten im Endstadium eingerichtet. "Wir schätzen, dass ungefähr fünf Prozent der Homosexuellen in diesem Land mit HIV infiziert sind."
Homo- und Transsexuelle sind in den letzten Jahren in Nepal immer wieder Schikanen ausgesetzt worden. So meldet die BDS in dieser Woche von weiteren Verhaftungen von so genannten Metis. Als Metis werden dort Mann-zu-Frau-Transsexuelle - manchmal auch schwule Männer - bezeichnet. "Die Polizei wird immer brutaler", so Pant. "Die Behörden haben diese Woche wieder drei Metis verhaftet. Die Festgenommenen sind allesamt Mitglieder in der BDS. Augenzeugen berichten, dass sie brutal zusammengeschlagen wurden. Das ist inakzeptabel. Es ist sehr schwer für uns, so zu überleben." Zu den staatlichen Repressionen kommen gesellschaftliche Vorurteile. So werden sowohl Schwule als auch Transsexuelle sehr oft von ihren Familien ausgestoßen. Da sie keine Ausbildung besitzen, enden viele in der Prostitution.
Die britische Homo-Gruppe Outrage! hat bereits Proteste gegen die Diskriminierung in dem asiatischen Staat angekündigt. Gründer Peter Tatchell hat sich beim nepalesischen Botschafter über die Misshandlung von Metis beschwert. Outrage! ruft dazu auf, Protestbriefe an die nepalesische Botschaft zu schreiben und seinem Unmut über die prekäre Lage Luft zu machen.
Die Adresse der Botschaft in Deutschland lautet: Royal Nepalese Embassy, Guerickestr. 27, 10587 Berlin.
5. Oktober 2005











