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Frankreich

Macron verteidigt lesbische Schülerin nach Islam-Kritik gegen Drohungen

Der französische Präsident betont das "Recht auf Gotteslästerung" und stellt sich schützend vor eine homosexuelle Gymnasiastin.


Der liberale Politiker Emmanuel Macron ist seit 2017 französischer Staatschef (Bild: OFFICIAL LEWEB PHOTOS / flickr)

  • 13. Februar 2020, 17:08h 35 2 Min.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die homosexuelle 16-jährige Schülerin Mila in Schutz genommen, die nach heftiger Kritik am Islam Morddrohungen erhielt. "Die Gesetzeslage ist klar: Wir haben das Recht auf Gotteslästerung", sagte Macron der Zeitung "Le Dauphiné Libéré" aus Grenoble. Es umfasse auch die Freiheit, "Religionen zu kritisieren und zu karikieren", fügte der Staatschef hinzu.

Die Gymnasiastin hatte ein mit Kraftworten gespicktes Video über den Islam im Internetdienst Instagram veröffentlicht, das sich rasend schnell verbreitete. Die Schülerin reagierte damit nach eigenen Angaben auf einen muslimischen Mann, der sie als "dreckige Lesbe" beschimpft hatte. Daraufhin wurden ihr im Internet Mord und Vergewaltigung angedroht. Sie konnte wochenlang nicht zur Schule gehen und stand zeitweise unter Polizeischutz (queer.de berichtete).

"Mila ist eine Jugendliche", sagte Macron dazu. "Wir schulden ihr Schutz an der Schule, in ihrem Alltag und bei Reisen." Er betonte, Minderjährige müssten besser gegen "neue Formen des Hasses und des Mobbings im Internet geschützt werden".

Mila hat sich entschuldigt

Die Schülerin aus dem Département Isère im Osten des Landes beruft sich ebenfalls auf das "Recht zur Gotteslästerung", bat aber für die "Vulgarität" ihrer Äußerungen um Entschuldigung. In Frankreich wurde nach der Revolution von 1789 das Delikt der "Blasphemie" abgeschafft. Aufrufe zum Hass gegen Einzelne oder eine Gruppe sind dagegen verboten.

Im Gegensatz zu Frankreich gibt es bis heute in Deutschland ein Gesetz gegen Gotteslästerung, das bis zu drei Jahre Haft vorsieht. Konkret steht die "Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen" unter Strafe, wenn sie "geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören". (AFP/cw)

#1 JuIian SAnonym
  • 13.02.2020, 17:39h
  • Wer Toleranz will, muss auch selbst Toleranz zeigen. Wenn jemand Muslime aufs übelste beschimpft, kann auch die typische AfD-Schutzbehauptung, es wäre "Islam-Kritik", nicht mehr retten. Natürlich gehen Todesdrohungen gar nicht, aber wie es so schön heißt: wie man in den Wald ruft, schallt es auch wieder zurück.
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#2 goddamn liberalAnonym
  • 13.02.2020, 17:50h
  • Antwort auf #1 von JuIian S
  • In zivilisierten aufgeklärten Ländern gibt es keinen Artenschutz für reaktionäre Muslim- oder Piusbrüder, nur weil diese ihre ihrem Faschismus im Gegensatz zu Höcke ein frommes Tarnkäppchen aufsetzen.

    Macron ist nun mal der Präsident Frankreichs und macht keine dumpfdeutsche schwarz-grünliche Kirchentagspolitik.

    Wofür man/frau sich beim höchsten Wesen bedanken darf!
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#3 notsoliberalAnonym
  • 13.02.2020, 18:14h
  • Antwort auf #2 von goddamn liberal
  • Du findest also, dass man völlig ungestraft gegen Muslime hetzen darf? Wenn du so liberal bist, müsstest du dann ja auch Hetze gegen Schwule gut finden. Ist ja freie Meinungsäußerung und so...
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