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US-Wahlkampf

Buttigieg will sich nicht von homophoben Republikanern belehren lassen

Der erste schwule demokratische Präsidentschaftskandidat wehrt sich gegen den prominenten Trump-Kommentator Rush Limbaugh, der ihn wegen seiner Homosexualität attackiert hatte.


Chasten Buttigieg veröffentlichte dieses Bild auf Twitter und schrieb dazu: "Immer an deiner Seite" (Bild: Twitter / Chasten Buttigieg)

  • 17. Februar 2020, 13:20h 13 3 Min.

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Pete Buttigieg hat am Sonntag in Interviews mit Nachrichtensendern erstmals direkt auf homophobe Äußerungen von Moderator Rush Limbaugh reagiert. Der 38-Jährige erklärte, er nehme keine Ratschläge von Personen an, die ihn wegen seiner sexuellen Orientierung kritisieren.

Anlass waren Äußerungen des Radiomoderators und Trump-Fans Limbaugh, der Buttigieg vergangen Mittwoch in seiner Sendung attackiert hatte, weil er sich auf Wahlkampfveranstaltungen mit seinem Ehemann zeigt und diesen auch öffentlich küsse (queer.de berichtete). Am Donnerstag ergänzte Limbaugh, Trump werde "Spaß haben" gegen einen Kandidaten anzutreten, der seinen Mann küsst. Erst wenige Tage vor den homophoben Ausbrüchen hatte Trump Limbaugh während seiner Rede zur Lage der Nation mit der höchsten zivilen Auszeichnung der USA geehrt (queer.de berichtete).

Konkret sagte Buttigieg in der CNN-Sendung "State of the Union": "Ich liebe meinen Ehemann. Ich bin meinem Ehemann treu. Auf der Bühne umarmen wir uns gewöhnlich, aber ich liebe ihn sehr. Und ich lasse mich nicht von jemandem wie Rush Limbaugh über Familienwerte belehren."

Twitter / CNNSotu
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Buttigieg bedauert Homophobie bei Republikanern

Bei "Fox News Sunday" ergänzte der Demokrat aus Indiana, dass er sich auch "nicht von irgendjemandem, der Donald Trump als moralischen oder politischen Anführer der Vereinigten Staaten unterstützt", schulmeistern lassen werde. "Amerika ist schon weitergekommen und wir sollten eine Politik machen, die jeden willkommen heißt. Dem stimmt auch das amerikanische Volk zu. Ich bin traurig, was aus der Republikanischen Partei geworden ist, wenn sie wirklich diese Art homophober Rhetorik gut heißt."

Buttigiegs Mitbewerber um die demokratische Präsidentschaftskandidatur stellten sich hinter den 38-Jährigen. Bernie Sanders, der augenblickliche Favorit auf die Kandidatur, erklärte etwa bereits am Freitag, dass derartige Attacken "skandalös und beleidigend" seien (queer.de berichtete).

Die Mitbewerberin Elizabeth Warren kritisierte am Samstag auf Twitter die Äußerungen Limbaughs: "Wir werden das nicht im demokratischen Präsidentschaftswahlkampf akzeptieren und gemeinsam gegen Hass und Borniertheit kämpfen, die von Donald Trump gefördert und belohnt wird."

Twitter / ewarren
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Vereinzelt kritisierten auch republikanische Abgeordnete die Äußerungen Limbaughs – allerdings nicht diejenigen, die sich in konservativen Wahlkreisen im November wiederwählen lassen wollen. Prominentester Kritiker war Senator Lindsay Graham, ein enger Trump-Vertrauter aus South Carolina. Der 64-Jährige erklärte: "Ich denke, dieses Land sollte niemanden wegen seiner sexuellen Orientierung disqualifizieren."

Twitter / dananessel | Auch die offen lesbische Generalstaatsanwältin des Bundesstaates Michigan, die Demokratin Dana Nessel, zeigte Limbaugh die Rote Karte: Auf Twitter veröffentlichte sie anlässlich des Valentinstags ein Bild von der Feier nach ihrem Wahlsieg 2018, auf dem sie zu sehen ist, wie sie ihre "superheiße Ehefrau" küsst. Dazu erklärte die 50-Jährige, dass sich weder sie noch Buttigieg verstecken werde. Süffisant fügte sie hinzu: "Fröhlichen VD, Rush Limbaugh." VD kann sowohl für Valentinstag als auch für Geschlechtskrankheit ("venereal disease") stehen
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Buttigieg inszeniert sich im Vorwahlkampf als moderater Demokrat, der als gläubiger Christ und Kriegsveteran auch für moderate Republikaner wählbar ist. Er wildert damit in der selben Wählerschaft wie Ex-Vizepräsident Joe Biden und Multimillionär Michael Bloomberg. Demgegenüber werben Bernie Sanders und Senatorin Elizabeth Warren mit vergleichsweise linker Rhetorik um Stimmen. Insbesondere Sanders ist damit unter jungen und gebildeten Wählern erfolgreich; laut einer Umfrage ist der 78-Jährige mit diesen Themen auch unter LGBTI-Wählerinnen und -Wählern der Favorit (queer.de berichtete). (dk)

Wöchentliche Umfrage

» Die US-Demokraten entscheiden derzeit, wer Trump herausfordern wird. Wer ist dein/e Favorit/in?
    Ergebnis der Umfrage vom 17.02.2020 bis 24.02.2020

#1 NuminexEhemaliges Profil
  • 17.02.2020, 16:06h
  • Der gute Buttigieg hat auch bei seinen Kollegen einen schweren Stand. Da würde ich mich um ein paar Republikaner, die vermutlich eh unbelehrbar sind und auch bleiben, gar nicht kümmern, sondern alle Energie in den Vorwahlkampf der Demokraten investieren. Die zerfleischen sich ja auch gerne mal untereinander. Siehe Sanders und Warren oder Bidens neue (Medien)Kampagne gegen Buttigieg.
  • Direktlink »
#2 FinnAnonym
  • 17.02.2020, 18:26h
  • Mein Favorit wäre auf jeden Fall Pete Buttigieg.

    Wie offen der seinen Mann küsst, ist ein starkes Zeichen. Der täte den USA gut.

    ABER:
    Das wichtigste ist, dass Trump abgelöst wird und diese homophobe Truppe bald verschwindet, ehe sie noch mehr anrichtet.

    Und da muss man leider ganz offen sagen, dass Buttigieg chancenlos ist. Die Gründe sind Homophobie. Aber am wichtigsten ist die Ablösung Trumps.

    Deswegen befürworte ich jemanden, der deutlich mehr Wähler rüberholen kann. Z.B. Elizabeth Warren oder Michael Bloomberg.

    Denn was haben wir von einem tollen Kandidaten, der das Land verändern würde, der aber (leider !!) chancenlos gegen Trump ist?!

    Da müssen wir taktisch denken...
  • Direktlink »
#3 MariposaAnonym
  • 17.02.2020, 19:56h
  • Antwort auf #2 von Finn
  • Bei Bloomberg ist es aber nur diese einzige Grund, programmatisch unterscheidet er sich vom Trump gar nicht mal so sehr. Er kommt schließlich auch aus der Hochfinanz und hat nach Belieben schon öfter die Parteizugehörigkeit gewechselt. Ob er in Sachen LBGT engagiert wäre, wage ich eher zu bezweifeln.
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