
https://queer.de/?35584
Polizeibericht
Berlin: Schwules Paar getreten und mit Flasche geschlagen
Am S-Bahnhof Wollankstraße beleidigte und attackierte ein alkoholisierter 34-Jähriger am Freitagabend erst ein Männerpaar und später auch die alarmierten Polizisten.

peterolthof / flickr) Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in Polizeimeldungen publik (Bild:
- 22. Februar 2020, 11:59h 2 Min.
Wegen Beleidigungen, Volksverhetzung und versuchten Körperverletzungen wird seit Freitagnacht in Berlin gegen einen 34-Jährigen ermittelt. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der alkoholisierte Mann zunächst gegen 23 Uhr am S-Bahnhof Wollankstraße zwei Männer homophob beleidigt und versucht, sie mit einer Flasche zu schlagen. Zudem hatte er nach Angaben des Paars außerdem versucht, nach den beiden zu treten.
Als wenig später alarmierte Polizeikräfte eintrafen, beleidigte der Mann diese laut Polizeibericht vom Samstag ebenfalls. Er verhielt sich aggressiv und weigerte sich zunächst, seine Personalien zu nennen oder Personalpapiere auszuhändigen. Während der Befragung des Mannes durch die Beamten gab dieser mehrfach volksverhetzende Aussagen von sich. Da er sich weiterhin sehr aggressiv verhielt, legten ihm die Polizeikräfte Handfesseln an und brachten ihn anschließend in ein Polizeigewahrsam, in dem ihm Blut abgenommen und er erkennungsdienstlich behandelt wurde.
Aufgrund seines fortwährend aggressiven Verhaltens und diverser geäußerter Drohungen blieb der alkoholisierte und nach eigenen Angaben unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stehende Mann bis zum nächsten Morgen im Polizeigewahrsam. Nähere Angaben zum Tatverdächtigen wurden im Polizeibericht wie bei Erstmeldungen üblich nicht gemacht. Die Ermittlungen dauern an.
Berliner Polizei für LGBTI-feindliche Gewalt sensibilisiert
Die Berliner Polizei macht anders als viele andere deutsche Polizeibehörden mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt in ihren Pressemitteilungen publik. Sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen zudem eigene Ansprechpersonen für sexuelle und/oder geschlechtliche Minderheiten. Damit soll Homo- und Transsexuellen, die traditionell ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Stellen von Anzeigen nach LGBTI-feindlichen Übergriffen erleichtert werden. (cw/pm)
