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Köln trauert

Marie-Luise Nikuta gestorben

Die Karnevalssängerin war ein Kölsches Original, das sich auch beim CSD oder anderen queeren Events engagiert hatte.


Marie-Luise Nikuta 2006 bei einem Auftritt auf der Hauptbühne des Kölner CSDs am Heumarkt (Bild: Raimond Spekking / wikipedia)

  • 26. Februar 2020, 09:02h 4 2 Min.

Die Kölner Karnevals-Sängerin Marie-Luise Nikuta ist tot. Wie Kölner Medien berichten, bestätigte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, dass die Ikone im Alter von 81 Jahren am Nachmittag des Karnevalsdienstags in einer Kölner Seniorenresidenz gestorben ist. "Sie hat die Bühnen der Stadt gegen manch damalige männliche Widerstände erobert und wird für immer in den Herzen der Kölschen sein", so Kuckelkorn gegenüber dem "Kölner Stadtanzeiger".

Nikuta ist eine echte Kölner Institution: Von 1977 bis 2016 komponierte und sang die1938 im Stadtteil Nippes geborene Nikuta fast jährlich das Mottolied des Kölner Karnevals. Die Lieder trugen Titel wie "Colonia ruft die Narren aller Länder", "Köln kann sich mit allen Messen" oder "Mir all sin Kölle". Darüber hinaus war sie auch fester Bestandteil des Cologne Pride, den sie stets tatkräftig unterstützte. 2003 steuerte sie zum CSD mit "Liebe Deine Nächsten" ebenfalls ein Mottolied bei. Außerdem war sie auch Dauergast bei queeren Events, etwa beim schwul-lesbischen Weihnachtsmarkt oder der Röschen-Sitzung.

Die Künstlerin wurde jahrzehntelang mit Preisen überhäuft. Als erste Frau gewann sie etwa für ihr musikalisches Schaffen die Willi-Ostermann-Medaille. In ihrem Haus im Kölner Stadtteil Mauenheim hatte sie mehr als 4.000 Karnevalsorden gesammelt. Auch aus der LGBTI-Community erhielt sie Preise: So wurde sie 2014 mit dem Ehren-Knuddel-Award ausgezeichnet (queer.de berichtete).

Twitter / Volker_Beck | Viele Kölner Promis trauern, etwa auch der Ex-Bundestagsabgeordnete Volker Beck

Das Kölner Boulevardblatt "Express" kommentierte den Tod der Künstlerin mit den Worten: "Es ist ein schwerer Abschied von einer Frau, die sich in der Männerdomäne Kölner Karneval charmant und gekonnt gegen die Herren durchsetzen konnte. Köln verneigt sich vor einer großen Kölnerin." (dk)

Direktlink | In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erinnerten die queeren Narren zur Nubbelverbrennung, dem traditionellen Ende des Karnevals, an Marie-Luise Nikuta
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#1 goddamn liberalAnonym
  • 26.02.2020, 10:15h
  • Ihr Tod zu Karneval war ihrer würdig.

    Möge die auch menschlich große Künstlerin in Frieden ruhen!
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#2 KölnerAnonym
#3 PetterAnonym
  • 26.02.2020, 12:52h
  • Marie-Luise Nikuta war nicht nur jahrzehntelang eine der produktivsten Karnevalistinnen, die viele Lieder geschrieben hat, die zu Klassikern des kölschen Liedguts geworden sind. Sondern sie hat sich auch schon lange für die volle Akzeptanz von LGBTI eingesetzt, sich für HIV-Positive stark gemacht und die Erinnerung an AIDS-Tote wachgehalten.

    Sie wird sicher genauso in die Kölner Geschichte eingehen wie Willi Ostermann, Karl Berbuer, Kurt Jussenhoven, Willy Millowitsch, Trude Herr und andere Kölner Originale.

    Ich verneige mich voller Demut vor einer ganz Großen.
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