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ONE-Show
240.000 Zuschauer sehen "Unser Lied für Rotterdam"
Die in einem ARD-Digitalkanal versteckte Vorstellung des deutschen ESC-Beitrags interessierte nur wenige. Im Vergleich zum ESC-Vorentscheid 2019 sank die Zuschauerzahl um mehr als 90 Prozent.

Barbara Schöneberger zeigt ihre Liebe zu Schwarz-Gelb oder dem BVB und spricht dem sichtlich schüchternen Ben Dolic Mut zu (Bild: NDR)
- 28. Februar 2020, 10:04h 2 Min.
Laut den offiziellen Zahlen der GfK hat die einstündige Sendung "Unser Lied für Rotterdam" am Donnerstagabend auf ONE zur ungewohnten Sendezeit um 21.30 Uhr lediglich 240.000 Zuschauer erreicht. Das entspricht einem Marktanteil von 0,9 Prozent, was etwa dem ONE-Senderschnitt entspricht. Bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil immerhin bei 1,3 Prozent.
Im vergangenen Jahr war das Zuschauerinteresse an "Unser Lied für Israel" noch viel größer: Damals sahen 2,99 Millionen Zuschauer die zweieinhalbstündige Sendung. Der Marktanteil lag mit 9,6 Prozent zehn Mal so hoch wie dieses Jahr. Allerdings hatte es sich damals um einen echten Vorentscheid gehandelt, der in der Primetime um 20.15 Uhr lief und nicht nur bei ONE, sondern auch bei Das Erste ausgestrahlt worden war.
"Unser Lied für Rotterdam" kam dagegen weniger wie eine echte Abendshow daher, sondern wie eine etwas aufgepeppte Pressekonferenz. Einziges Ziel der von Barbara Schöneberger moderierten Sendung war es, den bereits am Donnerstagnachmittag bekannt gewordenen deutschen Beitrag "Violent Thing" von Ben Dolic vorzustellen. Die Show endete mit einem Liveauftritt von Dolic, der seinen Song in einer Akkustik-Version vorführte.
In sozialen Netzwerken machten sich viele ESC-Fans aus dem In- und Ausland über die sichtlich wenig Gebührengelder verschlingende Sendung und das Outfit von Barbara Schöneberger lustig.
/ uisgebeatha'Know what will really hook viewers? GRAPHS.' #unserliedfürrotterdam pic.twitter.com/2QCB3jcHJr
Baby Hercules (@uisgebeatha) February 27, 2020
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/ uisgebeathaNice to see Yer Maw come right from the fetish club #unserliedfürrotterdam pic.twitter.com/Mb6yawBnYV
Baby Hercules (@uisgebeatha) February 27, 2020
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/ DerFischer6Also eine Windmaschine hätten's schon aufstellen können! #unserliedfürrotterdam
Markus Fischer (@DerFischer6) February 27, 2020
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/ lrstrashZum Vergleich, hier ein Bild vom Schwedischen Vorentscheid:#ESC2020 #ESC #ULFR pic.twitter.com/vGdDDDapvg
lrstrash (@lrstrash) February 27, 2020
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Wettbüros sehen "Allemagne" in Top 10
"Violent Thing" scheint laut Wettbüros bessere Chancen zu haben als der Song "Sister", der im letzten Jahr den vorletzten Platz belegte. Laut eurovisionworld.com steht Deutschland bei den Wettbüros unter den 41 Teilnehmerländern derzeit auf Rang sieben mit einer vierprozentigen Gewinnchance – und etwa deutlich vor Großbritannien, das ebenfalls am Donnerstag seinen Beitrag vorstellte.
Aktueller Favorit ist Litauen: "On Fire" von The Roop hat demnach eine zwölfprozentige Gewinnchance. Allerdings haben viele Länder ihren nationalen Song bislang noch nicht bekannt gegeben oder ausgewählt. Vor den ersten Proben sind die Wetten zudem mit Vorsicht zu genießen, weil – wie dieses Jahr auch beim deutschen Beitrag – noch nicht erkennbar ist, wie die Umsetzung eines Liedes in einem Live-Auftritt aussieht. (dk)
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» "Unser Lied für Rotterdam" in voller Länge ansehen















Um es vorweg zu nehmen: Blamage auf ganzer Linie - stückweise ausgenommen das Lied, das ich irgendwie zwischen ... süffig/Mainstream/in ein Ohr rein aus dem anderen raus/ganz nett/besser als letztes Jahr und mal sehen ... verrotten würde.
Das Ganze sah aus wie im Flur von Frau Schönebergers Zweithaus abgedreht. Ihr Outfit würde ich bezeichnen als Taucheranzug von dem die gelbe Rettungsweste als Rock abgerutscht war. Aber das nur am Rande.
Frau Schönebergers Moderation wirkte absolut eingefahren - mit gemachtem Enthusiasmus, alles ist toll, alles macht Mut, alles ist fein ... das Ganze mit einer Prise Sarkasmus, die aber lediglich das Wir schaffen den ESC noch stützen soll.
Sie wird als Maskottchen wohl noch so manchen ESC moderieren - Vorentscheid oder Wettbewerb - vermutlich reicht ihre Fanbase noch aus, damit sie ihren Job behält.
Für mich hat sie definitiv den Zenit ihrer einstmals frischen Wirkung überschritten. Ich finde ihre Kommentare mittlerweile nur noch absehbar und nervig. Ich habe sie einmal sehr gemocht, weil sie eben eine Weile keine Stereotype bediente. Aber nun macht sie den gleichen Fehler wie fast alle anderen in dem Gewerbe und versteinert zur eigenen Kunstfigur. Hätte gedacht, dass sie mehr drauf hat.
Egal - den ESC werde ich mir trotzdem anschauen. Er ist einfach mehr als Schöneberger und verpatzte Vorentscheid-Übertragungen. Letztere habe ich nach 15 Minuten abgeschaltet, um mir aus der One-Mediathek eine Folge von Miss Marple (die blaue Pelargonie) anzusehen und dabei einen Heringssalat geschnippelt und mit unseren Katzen gespielt. Das war deutlich unterhaltsamer, die Katzen sind glücklich und wir haben heute etwas Leckeres zu essen.