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"Ich war noch niemals in New York"
Jochen Schropp spielt schwule Hauptrolle in Udo-Jürgens-Musical
Der "Big Brother"-Moderator wird ab Mai in Berlin in der Rolle des Costa Antonidis schlüpfen.

Jochen Schropp wird ab Mai am "Stage Theater des Westens" zu bewundern sein (Bild: Stage Entertainment / SAT.1 / Julian Essink)
- 5. März 2020, 12:18h 2 Min.
In der Neuinszenierung des 2007 uraufgeführten Musicals "Ich war noch niemals in New York" wird der offen schwule Moderator und Schauspieler Jochen Schropp eine wichtige Rolle übernehmen: Wie die Produktionsfirma Stage Entertainment Germany am Donnerstag mitteilte, wird der 41-Jährige in die Rolle des Costa Antonidis schlüpfen; Costa ist der Lebensgefährte von Maskenbildner Fred Hoffmann, der von Schauspieler Johannes Huth dargestellt werden soll.
Die Neuniszenierung soll ab dem 14. Mai sechs Monate lang am "Stage Theater des Westens" in Berlin-Charlottenburg gezeigt werden, danach wandert das Stück für einen Monat nach Düsseldorf.

Szene aus "Ich war noch niemals in New York" (Bild: Stage Entertainment Germany)
Schropp ist derzeit als Moderator der täglichen Realityshow "Big Brother" auf Sat.1 zu sehen. Er moderiert auch weitere Formate für den Bällchensender, darunter etwa das Frühstücksfernsehen und eine neue Comedyshow.
Neben Schropp und Huth sind in der Neuinszenierung von "Ich war noch niemals in New York" auch Sophie Berner, Andreas Köhler, Ilona Schulz und Bernd E. Jäger van Boxen zu sehen. Nicht nur die das Ensemble wurde ausgetauscht, in der Neuninszenierung sollen sich Fans auch auf eine neue Kulisse, andere Beleuchtung und "neu-designte, stilvolle" Kostüme freuen können, so Stage Entertainment Germany.
Twitter / sat1 | Derzeit versucht Jochen Schropp, díe Fernsehzuschauer für das in die Jahre gekommene Format "Big Brother" zu begeistern – bislang mit überschaubarem Quoten-ErfolgTotale Überwachung. "Big Brother" ist zurück – ab Montag, 10. Februar 2020, um 20:15 Uhr in SAT.1. Moderiert werden die Live-Shows von Jochen Schropp.#BigBrother2020 pic.twitter.com/G5rERj0FOp
SAT.1 (@sat1) January 2, 2020
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Seit der Weltpremiere vor 13 Jahren in Hamburg haben über vier Millionen Menschen "Ich war noch niemals in New York" gesehen. Das Stück basiert auf Liedern des 2014 verstorbenen österreichischen ESC-Siegers Udo Jürgens und handelt von drei Paaren auf einer gemeinsamen Kreuzfahrt in die USA, darunter auch das schwule Paar Costa und Fred.
"Ich war noch niemals in New York" wurde nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich (Wien), der Schweiz (Zürich) und in Japan (Tokio) aufgeführt. Der Soundtrack platzierte sich nach der Uraufführung direkt in den Top 20 der deutschen Album-Charts. Zudem wurde die Produktion sowohl mit dem renommierten "Live Entertainment Award" ("Bestes Musical") als auch mit der "Krone der Volksmusik" ausgezeichnet und erhielt gute Kritiken. Am 17. Oktober 2019 kam die Verfilmung des Musicals in die deutschen Kinos und wurde unter anderem als "Gute-Laune-Film des Jahres" gefeiert.
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Schropp, der Anfang des Jahrtausends als Herzensbrecher in der ARD-Vorabendserie "Sternenfänger" bekannt wurde, outete sich Mitte 2018 als schwul (queer.de berichtete). Er berichtete damals, dass ihm seine frühere Schauspielagentur davon abgeraten habe, öffentlich über seine sexuelle Orientierung zu sprechen. "Mir wurde gesagt: Mach das lieber nicht, es wird dir schaden", so Schropp damals. Er hatte zuvor in vielen Serien und TV-Filmen einen Frauenschwarm oder perfekten Schwiegersohn dargestellt. (dk)

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