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Berlin
Corona-Virus: Hirschfeld-Sitzung abgesagt
Wegen eines Corona-Virus-Verdachtsfalls in ihrem Ministerium sagte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht die für Montag geplante Kuratoriumssitzung der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld ab.

Auch mit Atemschutzmasken kann man Flagge zeigen (Bild: amazon.com)
- 6. März 2020, 17:01h - 2 Min.
Auch die Queerpolitik leidet unter dem Corona-Virus. Am Freitag sagte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht kurzfristig die für Montag in ihrem Ministerium geplante 16. Sitzung des Kuratoriums der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld ab.
Als Grund nannte die SPD-Politikerin, die kraft ihres Amtes Kuratoriumsvorsitzende ist, einen "Corona-Virus-Verdachtsfall" in ihrem Dienstgebäude in der Mohrenstraße. Die Stiftung hat die Absage gegenüber queer.de bestätigt. Über einen neuen Sitzungstermin soll "zu gegebener Zeit" informiert werden.
Über 500 Infektionen in Deutschland
Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Virus ist unterdessen in Deutschland auf über 500 gestiegen. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin am Freitagmorgen mit. Der Erreger ist inzwischen in 15 Bundesländern nachgewiesen, die meisten registrierten Fälle seit Jahresanfang gibt es in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern. In Sachsen-Anhalt wurde bislang keine Infektion gemeldet. Viele Patienten sind inzwischen wieder gesund.
Justizministerin Lambrecht lehnt eine Einschränkung der Grundrechte als Reaktion auf die Ausbreitung ab. "Die Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus stoßen in der Bevölkerung auf breite Akzeptanz", sagte Lambrecht der "Rheinischen Post". Die Menschen verstünden, dass Maßnahmen wie Quarantäne oder die Absage von Versammlungen in ihrem Interesse geschähen. Sie seien vernünftig und blieben in Quarantäne, wenn die Behörden das anordneten, sagte die Ministerin. "Deshalb sehe ich gegenwärtig keine Notwendigkeit, die Debatte zu führen, ob Grundrechte eingeschränkt werden müssen." (cw/ots/dpa)
