Raymond Leo Kardinal Burke sieht sich offenbar als Gottes Waffe gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten an (Bild: John Briody / flickr)
Auch wenn der Covid-19-Virus wütet, sollten Katholiken weiterhin massenweise die Heilige Messe besuchen, unter anderem um Transsexualität zurückzudrängen. Das wünscht sich zumindest der 71-jährige Raymond Leo Kardinal Burke, der ehemalige Erzbischof von St. Louis und heutige Kardinalpatron des Malteserordens. Der Amerikaner lebt derzeit ausgerechnet in Italien, dem am schlimmsten vom Coronavirus betroffenen Land.
Gebete und das Abendmahl seien "essenziell für uns, um seelisch gesund und stark zu bleiben", so Burke am Samstag auf seiner Website. Daher sei es wichtig, dass Katholiken "zu jeder Zeit" Zugang zu Kirchen hätten – dort könne man sich schließlich auch an "Social Distancing"-Regeln halten.
Messe-Besuche seien gerade jetzt wichtig, weil "unsere Populärkultur so weit entfernt ist von Gott". Als Beispiele nannte er Abtreibung und Sterbehilfe. Außerdem attackierte er die Gleichbehandlung von LGBTI: "Wir brauchen nur an die andauernden Angriffe auf die Integrität der menschlichen Sexualität denken, an unsere Identität als Mann und Frau." Man dürfe sich nur mit dem Geschlecht identifizieren, "das Gott uns gegeben hat", so Burke. "Mit noch größerer Sorge beobachten wir die verheerenden Auswirkungen auf Menschen und Familien durch die sogenannte Gender-Theorie." Seuchen seien Konsequenzen der Erbsünde und "unserer derzeitigen Sünden".
Burke: Homos sind schuld am katholischen Kindesmissbrauch
Burke gilt als einer der LGBTI-feindlichsten Würdenträger innerhalb der katholischen Kirche. So warnte er vor einem Jahr in einem gemeinsam mit Walter Kardinal Brandmüller verfassten Brief vor der "Pest der homosexuellen Agenda", die sich innerhalb der Kirche ausbreite. Homosexualität sei der wahre Grund für den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche, so Burke und Brandmüller damals (queer.de berichtete).
Zu Beginn des US-Präsdentschaftswahlkampfes 2020 warnte Burke die katholischen Präsidentschaftsbewerber der Demokraten, dass sie nicht am Abendmahl teilnehmen dürften, wenn sie nicht die katholischen Positionen in diesen Fragen übernehmen (queer.de berichtete). Das schloss auch Ex-Vizepräsident Joe Biden ein, der nach jetzigen Stand wahrscheinlich das innerparteiliche Rennen gewinnen wird. Der 77-Jährige gilt als sehr LGBTI-freundlich (queer.de berichtete). (dk)
Immer mehr Menschen erhalten Zugang zu "richtiger" Bildung.
Aber genau das sollte man auch beobachten und sicher stellen.