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Bits & Pretzels
Kevin Spacey ist Stargast bei Münchner Gründertreffen
Der tief gefallene Hollywood-Star soll am Wochenende die Eröffnungsrede bei einem virtuellen Gründertreffen halten. Seine Qualifikation: Er habe lernen müssen, wie man mit einer unvorhergesehenen Situation umgeht.

Kevin Spacey in seiner Paraderolle als Präsident Frank Underwood in der Streaming-Serie "House of Cards" (Bild: Netflix)
- 24. März 2020, 13:43h 2 Min.
Kevin Spacey ist zurück: Der zweifache Oscar-Gewinner und Star aus der Netflix-Serie "House of Cards" soll am 29. März bei einem virtuellen Gründerfrühstück der Münchner Konferenz "Bits & Pretzels" eine Rede halten. Das Thema: Wie geht man mit ungewohnten Umständen um.
"In einem exklusiven Gruß an unsere Community teilt Kevin seine Gedanken über Widerstandsfähigkeit und wie der Umgang mit Unsicherheiten vergleichbar damit ist, was Existenzgründer erwartet, wenn sich die Situation plötzlich und drastisch ändert", heißt es auf Englisch auf der Facebookseite von "Bits & Pretzels". "Kevin ist ein Unterstützer seit 2016. Beziehungen, die durch gute und herausfordernde Zeiten andauern, bedeuten uns am meisten."
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Gepostet von Bits & Pretzels am Montag, 23. März 2020
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Gegen den 60-jährigen Spacey waren im Rahmen der #MeToo-Bewegung seit Herbst 2017 mehrere Vorwürfe sexueller Übergriffe laut geworden. Der Hollywood-Schauspieler soll es dabei auf junge Männer abgesehen haben. Die Welle ins Rollen gebracht hatte der offen schwule "Star Trek: Discovery"-Darsteller Anthony Rapp. Er berichtete, dass er vor drei Jahrzehnten als 14-Jähriger von einem angetrunkenen 26-jährigen Spacey bedrängt worden sei. Daraufhin veröffentlichte Spacey eine umstrittene Stellungnahme, in der dieser sich für die möglicherweise begangene Tat entschuldigte und sich als schwul outete (queer.de berichtete).
"Keine einzige laufende Anklage" gegen Spacey
"Bits & Pretzels" hatte nach dem Beginn des Skandals nach außen hin die Beziehung zu Spacey gekappt und erklärt, man sei "schockiert über das mutmaßliche Verhalten" des amerikanischen Schauspielers. Offenbar war der Kontakt aber intern nie abgebrochen. Jetzt verteidigt das Gründerfestival das Engagement Spaceys mit den Worten: "Die Entscheidung über alle Anschuldigungen überlassen wir den Gerichten. Es gibt unserer Information nach keine einzige laufende Anklage. Auf der Bühne und außerhalb der Messehallen war Kevin Spacey immer ein verlässlicher Partner für uns und wir schätzen seine Unterstützung."
Tatsächlich wurde Spacey – anders als etwa Harvey Weinstein – nie rechtskräftig wegen der Anschuldigungen verurteilt. Die Staatsanwaltschaft in Massachusetts stellt etwa im Juli 2019 ein Missbrauchverfahren gegen Spacey ein (queer.de berichtete). Ende Dezember wurde auch eine Klage in Kalifornien zurückgezogen, weil das angebliche Opfer wenige Monate zuvor gestorben war. (dk)















Ich hoffe, dass Spacey sein Verhalten am Set bessern konnte und er bald wieder in Produktionen sichtbar sein wird.