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Nach Absage
Wie geht es mit dem ESC 2021 weiter?
Erstmals seit den Fünfzigerjahren müssen wir ein eurovisionsfreies Jahr ertragen. Dazu gibt es noch immer viele Unklarheiten über den geplanten Contest im nächsten Jahr.

Zwar wurden bereits 41 Lieder für den ESC 2020 ausgesucht – diese schaffen es aber nicht auf die große Bühne
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26. März 2020, 13:27h 3 Min.
Viele ESC-Fans müssen ihren Planungen für Mitte Mai völlig umwerfen: Am 12., 14. und 16. Mai sollten eigentlich die drei Shows des Eurovision Song Contest live aus der Ahoy Arena in Rotterdam übertragen werden. Mit der Absage des Festivals aufgrund der Corona-Krise müssen sich Musikliebhaber nun auf die älteren ESC-Videos von Youtube beschränken, mit denen man allerdings thereotisch viele 100 Stunden verbringen könnte.
Noch ist auch vieles um den ESC 2021 unklar. Er soll zwar weiter in den Niederlanden stattfinden, die den Wettbewerb im letzten Jahr gewannen – ob aber wieder die Ahoy Arena in Rotterdam zur Verfügung stehen wird, steht bislang in den Sternen. Hier finden derzeit Verhandlungen zwischen TV-Sendern, Produzenten und der Stadtverwaltung statt.
Immerhin steht bereits fest, dass es 2021 ein Wiedersehen mit zehn der Künstlerinnen und Künstler geben soll, die dieses Jahr nominiert worden waren. Dazu zählen neben dem offen schwulen Sänger Jeangu Macrooy, der für die Gastgeber antreten sollte, auch Efendi (Aserbaidschan), Hooverphonic (Belgien), Victoria (Bulgarien), Tornike Kipiani (Georgien), Stefania (Griechenland), Eden Alene (Israel), Gjon's Tears (Schweiz), Blas Cantó (Spanien) und Go_A (Ukraine).
Wer für Deutschland antreten soll, darüber machte der NDR bislang noch keine Angaben. Außerdem gab es noch keine Entscheidung, ob die offen lesbische Sängerin Lesley Roy auch 2021 für Irland um Punkte kämpfen soll. Der austragende Sender RTÉ wollte eine erneute Teilnahme von Roy bislang weder bestätigen noch dementieren.
Instagram / lesroy | Lesleys Song ist in Irland bereits ein Erfolg
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Die Isländer Daði og Gagnamagnið, die mit "Think About Things" laut Wettbüros zu den Favoriten in diesem Jahr gehörten, werden dagegen 2021 wohl nicht mehr dabei sein. Sänger Daði Freyr teilte mit, dass er nicht noch einmal beim isländischen Vorentscheid mitmachen wolle. Er stehe nur bei einer internen Nominierung zur Verfügung.
/ dadimakesmusicTo clarify.
Daði Freyr (@dadimakesmusic) March 26, 2020
I would be honoured and proud to represent Iceland with a new Gagnamagnið song in Eurovision if @RUVohf wants to invite us.
It would just feel weird to me to compete in #Söngvakeppnin again.
Either way I will keep making more music, that's not going to change. <3
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Mehrere Länder haben angekündigt, im kommenden Jahr im jeden Fall einen erneuten Vorentscheid auszurichten. Dazu zählen Schweden mit dem populären "Melodifestivalen", Norwegen, Finnland und Estland.
Die diesjährigen Lieder dürften laut einer Entscheidung der Europäischen Rundfunkunion (EBU) gemäß den regulären Regeln nicht erneut eingereicht werden. Nur Songs, die im September 2020 oder später veröffentlicht werden, können sich qualifizeren. Diese Entscheidung wurde von Autor Borislav Milanov, der den diesjährigen deutschen Beitrag "Violent Thing" von Ben Dolic komponiert hatte, auf Facebook scharf kritisiert. Jedes Land solle die Wahl haben, ob es denselben Song noch einmal einsenden wolle oder einen neuen auswählt, so der Bulgare.
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Noch ist unklar, was Das Erste am 16. Mai statt des ESC-Finals senden wird. In anderen Ländern wurden bereits Ersatz-Shows für Eurovision-Fans angekündigt, etwa vom Sender SVT in Schweden oder der BBC in Großbritannien. Darin sollen unter anderem ehemalige ESC-Sänger auftreten. Die EBU kündigte auch abstrakt an, dass alle Beiträge aus diesem Jahr in einem geeigneten TV-Format präsentiert werden sollen – konkrete Pläne nannte sie aber noch nicht, auch wenn es keinen Wettbewerb geben solle. Eines ist klar: Die mit Barbara Schöneberger geplanten Party-Shows an der Reeperbahn vor und nach dem ESC-Finale werden dieses Jahr ausfallen.















Davon auszugehen, dass es 2021 selbstverständlich wieder Großveranstaltungen geben wird, die 2020 wegen dem Coronavirus ausgefallen sind, zeugt davon, dass viele Menschen immer noch nicht begriffen haben, was eine Pandemie ist und dass wir es hier mit einer Pandemie zu tun haben, die durchaus mehrere Jahre dauern kann und deren Wellen im nächsten Jahr möglicherweise noch heftiger sein könnten. Es kann sogar sein, dass es 2021, 2022 und möglicherweise vielleicht noch länger nicht möglich sein wird Großveranstaltungen abzuhalten. Zu Gute halten muss man denjenigen, die davon ausgehen, dass 2021 keine Corona-Pandemie mehr existiert, dass sie ja auch nicht wissen konnten, wie größere Pandemien verlaufen, schließlich war die letzte größere Pandemie die spanische Grippe zwischen 1918 und 1920 mit grob geschätzt 50 Millionen Toten, manche Quellen gehen sogar von 100 Millionen Toten aus. Und kaum jemand, der jetzt lebt, hat die spanische Grippe mitbekommen.
Punkt 2:
Die Songs, die für den ESC 2020 vorgesehen waren, waren ohnehin ausnahmslos schlecht, das ist meine persönliche Meinung. Insofern trauere ich persönlich dem Ausfall des ESC 2020 nicht hinterher.