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12. International Transgender Day of Visibility
"Wir feiern die Sichtbarkeit von nicht cis-geschlechtlichen Menschen!"
Der internationale Tag für Trans-Sichtbarkeit findet dieses Jahr mitten in der Corona-Krise statt. Gerade deshalb sei er besonders notwendig, so Aktivist*innen.

Breawycker / wikipedia) Trans-Sichtbarkeit ist auch in der Community wichtig: Trans*-Flaggen beim CSD in der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington (Bild:
- 31. März 2020, 10:18h 3 Min.
Der International Transgender Day of Visibility soll jeden 31. März zur Sichtbarkeit von trans Menschen beitragen. Die Idee dahinter: Je mehr Menschen trans Personen kennen, desto weniger unterstützen sie deren Diskriminierung. Die Strategie hatte vorher schon bei Schwulen und Lesben funktioniert, die in den letzten Jahrzehnten mit einer vermehrten Sichtbarkeit insbesondere in den Medien immer mehr Gleichberechtigung sichern konnten.
"Wir, die NRWSPDqueer, feiern die Sichtbarkeit von nicht cis-geschlechtlichen Menschen!", erklärte angesichts des Tages etwa Hannah Trulsen, die stellvertretende Landesvorsitzende der NRWSPDqueer. Zwar seien trans Personen in "vielen Bereichen des öffentlichen Lebens angekommen", dennoch hänge ihr Schicksal nach wie von der "Willkür" des Staates ab, wie das völlig veraltete und diskriminierende Transsexuellengesetz aus den frühen Achtzigern zeige. Die lange angekündigte Reform dieses Gesetzes liegt derzeit in der Großen Koalition auf Eis (queer.de berichtete).
Wir feiern Eure Sichtbarkeit! Seit 2009 wird der Transgender Day of Visibility jährlich am 31. März begangen. Dieser…
Gepostet von NRWSPDqueer am Dienstag, 31. März 2020
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Auch der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland fordert angesichts des Sichtbarkeitstages, die am meisten diskriminierenden Aspekte des Transsexuellengesetzes endlich zu ändern: "Geschlechtliche Vielfalt akzeptieren und Vornamens- und Personenstandsänderung mit einer einfachen Erklärung beim Standesamt ermöglichen; ohne Zwangsberatungen, Gutachten, ärztliche Atteste oder Gerichtsverfahren", so der Verband auf Twitter.
Twitter / lsvdHeute ist Transgender Day Of Visibility: Geschlechtliche Vielfalt akzeptieren und Vornamens- und Personenstandsänderung mit einer einfachen Erklärung beim Standesamt ermöglichen; ohne Zwangsberatungen, Gutachten, ärztliche Atteste oder Gerichtsverfahren #TDOV2020 pic.twitter.com/HL5ALpuQ0D
LSVD-Bundesverband (@lsvd) March 31, 2020
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Trans-Aktivist*innen weisen dabei darauf hin, dass die selbst in Teilen der LGBTI-Community und unter Feministinnen verbreitete Transphobie weiterhin eine Gefahr darstellt: "Transsexualität ist keine Krankheit oder eine Ideologie, sondern eine Normvariante einer vielfältigen Natur", daran erinnert etwa die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität. Der Bundesverband Trans* (BVT*) ergänzte: Wir werden immer sichtbarer, sind aber noch lange nicht am Ziel!"
Transgender Day of Visibility – Tag der Sichtbarkeit – 31. März Ist es angebracht, in Zeiten der Quarantäne,…
Gepostet von Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. am Montag, 30. März 2020
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"Die Coronakrise bringt für trans* Personen viele Schwierigkeiten mit sich"
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes weist zudem auf Facebook darauf hin, dass der Day of Visibility "gerade in Zeiten, in denen das Coronavirus die Nachrichten beherrscht", wichtig sei: "Eine grundlegende Reform des Transsexuellengesetzes steht weiter aus. Trans* Menschen sind außerdem in besonderem Maße Diskriminierung ausgesetzt. Die Coronakrise bringt außerdem für trans* Personen viele Schwierigkeiten mit sich, sei es fehlende Vernetzung und Unterstützung, ausfallende Therapiestunden und verschobene Gerichtsverfahren sowie aufgeschobene Operationen", so die Bundesbehörde. Der Bundesverband Trans* hatte bereits in den letzten Tagen eindringlich vor den Folgen des Coronavirus auf die Community gewarnt (queer.de berichtete).
Für mehr Sichtbarkeit und Solidarität, gegen Hass, Diskriminierung und Ausgrenzung: Dafür steht der heutige Trans Day of…
Gepostet von Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) am Dienstag, 31. März 2020
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Erstmals ins Leben gerufen wurde der Transgender Day of Visibility im Jahr 2009 in den USA. Seither verbreitete er sich weltweit. Bislang besser bekannt ist allerdings der Transgender Day of Remembrance am 20. November, der Gedenktag an die Opfer von Transphobie. Anlass für diesen Tag war der Mord an der afroamerikanischen Transfrau Rita Hester am 20. November 1998. Bis heute wurde die Tat nie aufgeklärt.
Im Gegensatz zum Gedenktag soll der Sichtbarkeitstag positive Aspekte und Lebensfreude zum Thema haben. Dies zeigt sich etwa an der diesjährigen deutschen Aktion "Trans* in Uniform", in der zwölf trans Angehörige von Bundeswehr und Polizei mit ihren persönlichen Biografien an die Öffentlichkeit gehen (queer.de berichtete). Das queere Kölner Jugendzentrum anyway stellte zudem persönliche Videostatements von zwölf trans Personen mit ihren Erfahrungen, Ansprüchen und Wünschen online (queer.de berichtete). (dk)
Morgen ist der ?International Transgender Day of Visibility?. Zur Feier des Tages präsentiert das Team von ICH WEISS WAS…
Gepostet von Bundesverband Trans am Montag, 30. März 2020
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Um Barleys Verzicht darauf, den Entwurf vorzulegen, als Leistung schönzureden, statt es als das bockig-erzieherische "schön, wenn ihr Seehofers Restriktionen nicht schlucken wollt, dann kriegt ihr eben GAR NICHTS" zu sehen, das es gewesen ist, müsste eins halt schon wirklich Hardcore-SPD-Fan sein.
Dass die SPD danach in diesem Artikel von euch das erste Wort bekommt, find ich angesichts dessen nur peinlich.
Und was das mit der Polizei betrifft, was da so schön nach Sonne-Sonnenschein-Akzeptanz klingt: Hat sich der Ausschluss von Transmännern aus dem Dienst bei der Bundespolizei inzwischen geändert?
taz.de/Diskriminierung-bei-der-Polizei/!5487463/
Zum Militär wär es als Nebenbemerkung dann auch noch nett gewesen, drauf hinzuweisen, dass das in Deutschland offenbar möglicherweise geht (ka, wie's da mit Transmännern aussieht, die vor der Einstellung bereits out sind), aber das international betrachtet eine ziemliche Ausnahme ist. Wenn das Intro-Bild schon aus den Staaten kommt, dann doch bitte auch n Hinweis darauf, wie man dort heutzutage mit unsereinem umbringt. Also schon den Lebenden, ne, nicht denen, die dann tot sind?
Und ne, ihr habt da irgendwas nicht verstanden, von wegen sich feiern und gute Laune verbreiten.
Der Tag heute ist der Tag von so Leuten wie MIR. Lebende vs. die bereits Toten, Ermordeten und durch Suizid Verstorbenen, die nicht mehr reden können.
Wir beglückwunschen uns gegenseitig dazu, in einer Welt überlebt zu haben, die uns vielfach weder will noch akzeptiert. Um ihr zu sagen, wo sie gefälligst dafür sorgen soll, dass diese Überlebenschancen sich verbessern.
Das bedeutet mitnichten, dass von uns Überlebenden nur denen das Wort zusteht, denen es gut geht. Und wo "wir" das Wort haben, zumindest war das hier letztes Jahr so, wurde auch keine Zuckerwatte gestreut. Dafür waren die Cis-Homo-Szene aus der Umgebung aber dann ja halt auch nicht dabei, ne?
Es ist kein CSD. Euch Cissen tolle Vibes und Gefühle zu beschaffen, ist auch heute nicht meine Aufgabe. Ganz im Gegenteil.