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Handtaschen für Männer sind voll im Trend

Längst denkt man bei der Herrenhandtasche nicht nur ans sogenannte Detlef-Täschchen aus den Siebzigern. Immer mehr Designermarken entdecken den lukrativen neuen Markt.


Das Angebot an Herrenhandtaschen ist nicht weniger divers als bei den Modellen für Frauen (Bild: Louis Vuitton)
  • 31. März 2020, 14:17h - 3 Min.

Herrenhandtaschen mussten viele Jahren gegen ihren schlechten Ruf kämpfen. Oft wurden sie als "unmännlich" oder "schwul" verspottet und gar mit dem sogenannten Detlef-Täschchen mit Handgelenksschlaufe gleichgesetzt. Männer durften auf der Straße allenfalls eine Aktentasche tragen oder sich als Schaffner oder Polizist mit einer dienstlichen Umhängetasche zeigen.

Dass es heute trendige Handtaschen für Männer in allen Variationen gibt, ist vor allem Markenunternehmen wie Louis Vuitton, Prada oder Fendi zu verdanken, die sich mit stylishen Produkten einen Zukunftsmarkt erschließen wollen. Für ein Markenmodell muss man mindestens 150 Euro auf den Ladentisch legen, die Grenze ist nach oben offen.

Handtaschen sind einfach praktisch

Einer der wichtigsten Gründe, warum sich Herrenhandtaschen zumindest bei jüngeren Menschen immer mehr durchsetzen, ist ihre Nützlichkeit: Sie sind einfach praktisch und bieten genug Platz für Handy, Portemonnaie, Schlüssel, Zigaretten, Kaugummi, Kondome und Gleitgel, ohne dass die Jacken- oder Hosentasche ausbeult. Da Jeans und Sakkos im Laufe der Jahre immer enger wurden, blieb eigentlich auch keine andere Wahl.

Das Angebot an Größen, Formen, Farben und Materialien der Herrenhandtasche ist dabei nicht weniger divers als bei Modellen für Frauen. Neben klassischen Henkeltaschen gibt es Cross Body Bag zum Umhängen, sogenannte Saddle Bags für den Gürtel oder Fanny Packs genannte Hüfttaschen. Manche Modelle sind eine etwas größere Geldbörse, in andere passt der halbe Hausrat hinein.

"Der große Unterschied liegt darin, wie die Handtasche getragen wird", erklärte Modeexpertin Anke van de Weyer zu den Männer-Accessoires im Deutschlandfunk Nova. "Unterm Arm, in die Ellenbeuge reingehangen oder einfach über die Schulter geworfen, aber eben nicht so quergetragen", so die Journalistin. Aus ihrer Sicht hätten Bauchtaschen nach und nach den Weg für die Herrenhandtasche freigemacht. Der Trend habe auch bereits die Streetwear ergriffen.

Immer mehr Unisex-Handtaschen

Manche Labels wie das französische Traditions-Modehaus Celine unterscheiden mittlerweile auch gar nicht mehr zwischen Taschen für Männer und Frauen, sondern bieten Unisex-Modelle für alle an an. Ein Trend, der sich ja schon seit einigen Jahren in der Mode abzeichnet und sich in Zeiten der Geschlechtervielfalt weiter durchsetzen dürfte. Vor allem aber sind geschlechtsneutrale Einheitskollektionen für die Unternehmen noch lukrativer.

Schon jetzt sorgen Accessoires in der Modeindustrie für die allergrößten Gewinnmargen. Nach einer Umfrage von Statista sind über die Hälfte der weiblichen Kundinnen bereit, 1.000 Euro und mehr für eine einzige Designer-Handtasche auszugeben. Im vergangenen Jahr gingen in Deutschland Handtaschen in einem Gesamtwert über 1,2 Millionen Euro über den Ladentisch. Modelle für Männer nehmen bislang zwar nur einen kleinen Prozentsatz ein, insgesamt aber wächst laut aktuellen Marktstudien der Herrenmodemarkt als schneller als der Bereich der Damenmode.

Herrenhandtaschen sind im Trend, aber noch immer nicht komplett im Mainstream angekommen. Auch wenn man mittlerweile auf den Laufstegen aller großen Designer sieht, fehlen bislang noch berühmte Testimonials, die den Umsatz weiter ankurbeln könnten. Nach männlichen Promis mit Tasche muss man in der Öffentlichkeit leider mit der Lupe suchen. So wird es wohl noch ein bisschen dauern, bis Horst Schlämmer alias Komiker Hape Kerkeling als Deutschlands bekanntester Herrenhandtaschenträger vom Sockel gestoßen wird. (ak)

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