Die ohnehin schon berüchtigten Gefängnisse in Vietnam verschärfen ihre Vorschriften. Homosexuelle Handlungen unter Häftlingen sind ab sofort verboten. Auch dürfen sich Insassen künftig nicht die Köpfe scheren, keine Bärte wachsen und keine Tattoos machen lassen, wie staatliche Medien am Mittwoch berichteten. Auch der Tausch oder Handel mit anderen Häftlingen und Suizid-Versuche werden verboten.
Das Sicherheitsministerium untersagt zudem Bücher und Dokumente mit "ungesundem Inhalt", womit anti-staatliche Inhalte gemeint sein könnten. Begründet wurden die neuen Vorschriften als Maßnahmen für Sicherheit und Gesundheit.
Scharfe Kritik von Human Rights Watch
Der Menschenrechtsaktivist Phil Robertson von der Organisation Human Rights Watch kritisierte die Regeln scharf. "Das Sicherheitsministerium versagt darin, zu verstehen, dass man, wenn man Menschen ins Gefängnis schickt, diese nicht komplett ihrer Rechte berauben und sie nicht weniger als menschlich behandeln darf", sagte Robertson der Deutschen Presse-Agentur.
Das südostasiatische Land mit 96 Millionen Einwohnern wird von der Kommunistischen Partei autoritär und mit einem harten Kurs gegen Oppositionelle regiert. Wer dort Staatskritisches in den sozialen Medien postet, muss mit einer Festnahme rechnen.
In den letzten Jahren gab es erstmals Debatten um die rechtliche Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren. Zwar war Homosexualität in Vietnam nie verboten, allerdings gilt die gleichgeschlechtliche Liebe noch immer als Tabu-Thema. In den größeren Städten finden jährlich kleine Pride-Paraden statt (queer.de berichtete). (cw/dpa)
Anscheinend ist corona nicht der einzige Virus der zur Zeit im Umlauf ist.
Fehlen nur noch Meldungen aus Brasilien, Russland und Polen, aber Ostern fällt bei mir sowieso schon aus.