Der 22-jährige Altenpfleger Kevin aus Loyermoor bei Oldenburg hat sein erstes Rendezvous vor Vox-Kameras: In der "First Dates – Ein Tisch für zwei"-Ausgabe vom 3. April trifft er den 23-jährigen Hamburger Krankenpfleger Niklas. Doch es geht nicht nur ums Daten: Kevin erzählt auch, dass er sich zwar vor Freunden und Arbeitskollegen geoutet hat, seine Eltern aber noch nichts von seiner sexuellen Orientierung wissen – das Coming-out übernimmt also der Kölner Privatsender.
Die beiden sind Kandidaten der wochentäglichen Dokusoap, die seit März 2018 jeweils um 18 Uhr bei Vox ausgestrahlt wird – und auf diesem Sendeplatz mit überdurchschnittlichen Quoten die TV-Manager glücklich macht. Immer wieder zeigt der Kölner Sender dabei auch gleichgeschlechtliche Paare, die Themen ansprechen, die sonst bei Heteros eher weniger vorkommen. Der erfahrenere Niklas fragt den sichtlich pikierten Kevin etwa, ob er sich eher in einer monogamen oder offenen Beziehung sieht.
Auch am Abend des 9. April versucht wieder ein schwules Paar herauszufinden, ob es Topf und Deckel ist, allerdings sind das ganz andere Typen als Niklas und Kevin: Der 44-jährige Schweizer Reto ist Banker und Schlagersänger, sein 46-jähriger schwäbischer Partner Michael ist Konditor und augenscheinlich Tattoo-Fan.
Reto und Michael beschnuppern sich (Bild: TVNOW)
"Hätte ich ihn irgendwo in einer Bar gesehen, hätte ich ihn übersehen", so Reto am Anfang des Dates. Und auch der Ulmer Michael zeigt sich "a bissle überwältigt". Ob sie zusammenfinden? Die Sendung ist bereits vor der Erstausstrahlung im RTL-Streamingportal TVNOW Premium zu sehen, ebenso wie die anderen Folgen.
Showkonzept aus Großbritannien
Die Dating-Show läuft bereits seit 2013 erfolgreich in Großbritannien, dort sogar in einem öffentlich-rechtlichen Sender. Neben Deutschland haben bereits 19 andere Länder das Konzept adaptiert, darunter auch Österreichs ATV. In den USA versuchte sich der altehrwürdige Sender NBC sich 2017 an einer amerikanischen Version, die von der lesbischen Star-Entertainerin Ellen DeGeneres produziert wurde und sogar in der Primetime lief. Doch viele europäische Formate funktionieren auf der anderen Seite des Teiches nicht: Wegen schlechter Quoten wurde die Show bereits nach acht Folgen abgesetzt.
Das Konzept ist überall gleich: In einer Folge treffen mehrere Menschen aufeinander, die sich nie zuvor gesehen haben. Am Ende der Show verraten sie, ob sie auf ein zweites Date gehen wollen. Die deutsche Version wird in einer ehemaligen Lagerhalle in Köln-Ehrenfeld gedreht, Moderator ist der deutsch-italienische Koch Roland Trettl.
Zu den bewegendsten "First Date"-Geschichten gehört eine Episode des irischen Ablegers: Auf der Grünen Insel traf der gehörlose John-Charles auf Stephen, der der Gebärdensprache mächtig ist – und nebenbei auch noch die Krone als Mr. Gay Ireland erobert hatte. Das Date war erfolgreich.
Ab dem 20. April wird Vox in der Hauptsendezeit um 20.15 Uhr wöchentlich auch noch den Ableger "First Dates Hotel" ausstrahlen. Die neue Sendung wird die "Vox Date Night" eröffnen, die um 22.10 Uhr mit der Free-TV-Premiere der Grimmepreis-prämierten schwulen Datingshow "Prince Charming" fortgesetzt wird (queer.de berichtete).
Ab 20. April macht Vox den Montagabend zur Rendezvous-Nacht (Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer / Arya Shirazi)
Aber 2 Standard Menschen aufn date? So ohne Konkurrenz, Randale, Lästereien und Mobbing?? Die dabei nicht mal nackt sind und/oder sich am Ende der Folge direkt vermählen?
Wer kommt auf so absurde Ideen?