"Ich hoffe, das ist eine Tochter" – "Das ist eine Schande" – "Der ist wohl eine Transe". Mit abwertenden Kommentaren reagierten einige Instagram-Nutzer auf ein vor rund zwei Wochen von Halle Berry hochgeladenes Video, das ihren sechsjährigen Sohn zeigt, wie er etwas unbeholfen versucht, mit Stöckelschuhen eine Treppe hochzulaufen. Das Video trägt den Titel "Quarantäne-Tag Nr. 12".
Die 53-jährige Hollywood-Schauspielerin, die 2002 für ihre Leistung in "Monster's Ball" als erste Afroamerikanerin mit einem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde, ließ die beleidigenden Äußerungen aber nicht gelten. Auf Fragen, ob in dem Video ihre Tochter zu sehen ist, schrieb sie: "Es ist ein Er – und er hat mächtig Spaß." Ihr Sohn versuche, mit den Schuhen so gut wie möglich umzugehen. "Lachen hilft und gerade viel. Es ist gerade schwer für Kinder." Sie rief die Nutzer auf, mehr Mitgefühl zu zeigen. Berry hat zwei Kinder, neben dem sechsjährigen Sohn auch eine zwölfjährige Tochter.
Konservative Angst vor "Geschlechterverwirrung"
Insbesondere in den USA gibt es immer wieder Debatten, wenn sich Kinder nicht nach geschlechtlichen Klischees verhalten – etwa wenn Jungs mit Puppen spielen. Psycholog*innen halten dies zwar für harmlos und weisen darauf hin, dass sich die Geschlechtertrennung bei Spielsachen erst in den letzten Jahrzehnten etabliert habe, als die Konsumwelt des Überflusses entstanden sei.
Viele Konservative halten aber die Geschlechtertrennung bei Spielsachen oder anderen Accessoires für überlebenswichtig. So gab es in manchen Kreisen einen Aufschrei, als der Spielzeugkonzern Mattel letztes Jahr eine Serie mit Unisex-Puppen in die Läden brachte (queer.de berichtete). "Das ist ein Transgender-Dogma, das der widerspenstigen amerikanischen Öffentlichkeit aufgezwungen wird", erregte sich daraufhin der konservative Blog "The Patriot Post". Derartige Spielsachen beraubten Kinder ihrer Kindheit, so die absurde Behauptung. (cw)
Das hat überhaupt keinen Einfluss auf das Leben solcher engstirnigen Menschen. Das geht die überhaupt nichts an.